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Jeder Cro Cop-Kampf könnte der letzte sein

Mirko Cro Cop hat es nicht leicht: Bei jedem Interview wird er nach seinem Rücktritt befragt. Die Ziele, die er im MMA-Sport noch verfolgen will, geraten zur Nebensache. Dabei hat sich der 36 Jahre alte Kroate fest vorgenommen, noch einmal nach dem Schwergewichtstitelgold der UFC zu greifen. Nach zwei Siegen in diesem Jahr führt ihn sein Weg am 25. September bei UFC 119 zu Frank Mir.

„Den Menschen, die mich nach meinem Rücktritt fragen, sage ich immer, dass jeder Kampf der letzte sein kann“, lässt uns Cro Cop wissen. „Der MMA-Sport ist ein zermürbender, an die Substanz gehender Sport. Ich werde so lange kämpfen, wie ich mich gut fühle. Aber ich sage es noch einmal: Jeder Kampf könnte der letzte sein. Vielleicht könnte dieser Kampf gegen Frank der letzte sein, vielleicht werde ich noch drei weitere Kämpfe bestreiten. Ich weiß es nicht.“

Wer den Kickboxer in seinen beiden Kämpfen im Jahr 2010 gesehen hat, weiß, dass noch einiges in ihm steckt. Im Februar dominierte er zwei Runden lang den Australier Anthony Perosh. Im Sommer zwang er den Newcomer Pat Barry, den er als „exzellenten Standkämpfer“ bezeichnet, in der dritten Runde zur Aufgabe, nachdem Barry ihn in Runde eins zweimal niedergeschlagen hatte. Seit seiner Rückkehr beim Deutschland-Debüt der UFC in Köln hat die PRIDE-Legende drei von vier Kämpfen gewonnen. Obwohl er in Japan große Erfolge feierte, hat Cro Cop noch ein Ziel fest vor Augen: „Ich bin ein PRIDE Grand Prix Champion und habe dort viele großartige Siege errungen. Aber UFC Schwergewichtschampion zu werden, wäre das absolute Highlight meiner Karriere!“

Cro Cop stieg im Juni letztmals ins Octagon und wollte eigentlich noch eine Weile pausieren. Doch Antonio Rodrigo Nogueira, Frank Mirs ursprünglicher Gegner im Hauptkampf von UFC 119, verletzte sich. Auf der Suche nach kurzfristigem Ersatz wandte sich die UFC an den Kroaten, der nicht lange zögerte, sondern den Kampf gleich annahm. „Ich wollte weder die Fans noch die UFC enttäuschen“, erklärt Cro Cop seine Zusage. „Das sind die beiden wichtigsten Gründe. Es hatte nichts mit Frank oder sonst jemandem zu tun. Es hätte auch ein anderer Gegner sein können, versteht ihr? Ich hätte das Kampfangebot akzeptiert und das Risiko auf mich genommen.“

Mir, ein Schwarzgurt im brasilianischen Jiu-Jitsu, der zuletzt auch im Standkampf eine gute Figur abgab, hatte in den vergangenen zwölf Monaten nur durchwachsenen Erfolg im Octagon. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, im Vorfeld des Kampfes große Reden zu schwingen und zu verbreiten, dass er Cro Cop in allen Bereichen überlegen sei.  „Wenn es ihn glücklich macht, solchen Unsinn zu erzählen und Drohungen auszusprechen – okay“, kommentiert Cro Cop. „Aber er sollte sich seinen Atem lieber für den Kampf aufsparen. Er geht offensichtlich mit einer amerikanischen Einstellung an den Kampf heran. Er hat ein großes Mundwerk. Ich denke, er sollte seinen Mund halten und zu Gott beten, dass er nicht ausgeknockt wird. Er sollte mich in keinster Weise unterschätzen.“

Die Krönung von Mirs Kommentaren war die Ankündigung, er werde den unentschlossenen Cro Cop in den Ruhestand schicken. Dem entgegnet Cro Cop mit einer Weisheit seines Vaters: „Mein alter Mann hat immer gesagt: ‚Wünsche sind das eine, Realität ist das andere.‘ Ich werde bereit sein!“