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Silva zielt bei UFC 147 auf Franklins Nase ab

Im Rückkampf gegen Rich Franklin will Wanderlei Silva beweisen, dass bei ihrem ersten Aufeinandertreffen vor drei Jahren der Falsche gewonnen hat.

Fast zwölf Jahre liegt Wanderlei Silvas letzter Kampf in seiner Heimat Brasilien zurück. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat er die Gelegenheit, endlich wieder vor seinen Landsleuten zu kämpfen. Im Hauptkampf von UFC 147 in Belo Horizonte tritt Silva zum zweiten Mal gegen den früheren Mittelgewichtsweltmeister Rich Franklin an. Vor drei Jahren standen sie sich bei UFC 99 in Köln gegenüber – ein Kampf, den Franklin einstimmig nach Punkten gewann.

„Ich will diesen Rückkampf schon sehr lange, denn ich bin der Überzeugung, unseren ersten Kampf gewonnen zu haben“, sagt Silva. „Ich muss meinen Fans beweisen, dass ich die Fähigkeiten habe, um Rich Franklin zu besiegen. Umso schöner, dass ich das zuhause in Brasilien tun kann. Ich freue mich sehr auf diesen Kampf, denn wir werden damit alle Fans glücklich machen. In Deutschland sind die Menschen kalt, aber bei unserem Kampf damals sind sie richtig mitgegangen. Das hat mir viel Spaß gemacht, ich erinnere mich gerne daran.“

Silva will schon sehr lange zu seinen Wurzeln zurückkehren und dort kämpfen, wo für ihn Mitte der Neunzigerjahre alles begonnen hat. Und das nicht, um seine Aggressionen auszuleben, wie man bei seinen Spitznamen „Verrückter Hund“ und „Axtmörder“ vielleicht denken würde – Silva fing mit dem Kampfsport an, weil er klein und dicklich war, weit entfernt von dem muskelbepackten Zerstörer, der jahrelang die Halbschwergewichtsklasse das Fürchten gelehrt hat.

„Noch bevor ich im Alter von achtzehn Jahren meinen Wehrdienst antrat, bestritt ich in meinem allerersten Turnier drei Thaiboxkämpfe an einem Abend“, erzählt Silva. „Ich habe das Turnier gewonnen und dafür 300 Dollar bekommen. Da habe ich zum ersten Mal eigenes Geld verdient.“

Vom Kickboxen und Muay Thai wechselte Silva zum Vale Tudo, der brasilianischen Vorstufe des MMA-Sports, bei der das Regelwerk noch ziemlich überschaubar war.

„Ich habe in der härtesten Veranstaltung der Welt gekämpft“, sagt Silva über seine Zeit bei der International Vale Tudo Championship. „Man kämpfte dort ohne Faustschützer. Es gab nur eine Runde, aber die dauerte dreißig Minuten. Ich habe dort zehnmal gekämpft und dabei den Titel gewonnen.“

Acht Jahre und viele Erfolge bei PRIDE später fand sich Silva im Octagon der UFC wieder. Im Februar 2010 wechselte er von der Halbschwergewichtsklasse in die Mittelgewichtsklasse, wo er seitdem zweimal gewonnen und einmal verloren hat. Bei seinem letzten Auftritt im November 2011 besiegte er den favorisierten Cung Le im „Kampf des Abends“ in der zweiten Runde durch TKO.

„Ich hatte erwartet, dass Cung Le mit mir im Stand kämpfen würde“, erzählt Silva. „Ich hatte seine Highlightvideos gesehen, er ist ein guter Kämpfer. Ich wartete auf den richtigen Moment und dann testete ich ihn. In der letzten Minute der ersten Runde zog ich das Tempo an, er musste viel Energie aufwenden, um im Kampf zu bleiben. Nach zwei Minuten der zweiten Runde bekam er Schwierigkeiten mit der Atmung – das war für mich der Zeitpunkt, ihn zu attackieren. Mit dem letzten Kniestoß habe ich ihn genau auf die Nase getroffen.“

Le brach sich dabei die Nase und ging kurz darauf unter Silvas Schlägen KO. Genau dasselbe passierte Rich Franklin vor sechs Jahren in seinem ersten Weltmeisterschaftskampf gegen Anderson Silva, und wenn es nach Wanderlei Silva geht, wird sich das in der Nacht von Samstag auf Sonntag wiederholen.

„Leider verletzt sich unser Gegner manchmal –  ich mag das nicht, ich will einfach nur den Kampf gewinnen“, sagt Silva. „Aber lieber muss seine Nase dran glauben als meine.“