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Jon Jones bleibt Weltmeister, Johnson schreibt Geschichte

Hier findet ihr alle wesentlichen Informationen zu UFC 152 aus Toronto, Kanada.

Jon Jones dürfte seit gestern all jene Kritiker verstummt haben, die noch Zweifel an seinen Fähigkeiten hatten – sowohl an den kämpferischen als auch an den mentalen. Mit einem abgeklärten Aufgabesieg verteidigte er seinen Weltmeistertitel im Halbschwergewicht gegen einen beherzt auftretenden Vitor Belfort.

Kaum jemand hatte Belfort, der nach der Verletzung von Dan Henderson kurzfristig als neuer Gegner eingesprungen war, als Herausforderer ernst genommen. Doch dem eigentlich im Mittelgewicht kämpfenden Brasilianer gelang in der ersten Runde etwas, das noch niemandem zuvor gelungen war: Er brachte Jones an den Rand einer Niederlage.

Jones verlagerte den Kampf bereits nach dreißig Sekunden auf den Boden, um Belfort dessen größte Waffe zu nehmen, seine Schlagkraft. Kurz darauf hatte Belfort Jones jedoch in einem blitzschnell angesetzten Armhebel gefangen. Der Arm von Jones war komplett überstreckt, doch der Weltmeister zeigte unglaublichen Kampfgeist und einen eisernen Willen – so leicht wollte er seinen Titel nicht abgeben.

Jones klammerte sich an seinen überstreckten Arm, stand auf und schüttelte Belfort unter großen Mühen ab. Den Rest der Runde verbrachte Jones damit, sich mit Schlägen und Ellenbogenstößen zu revanchieren, was zu einem Cut über Belforts Auge führte.

In der zweiten Runde arbeitete Jones häufig mit Sidekicks zum Knie, um Belfort auf Distanz zu halten. Jones schien kein Risiko eingehen zu wollen, sondern wählte seine Angriffe mit Bedacht aus. Zum Ende der Runde hin zog Belfort Jones in seine Guard, musste diesmal aber weniger einstecken als noch in Runde eins.

Ein Sidekick zum Körper holte Belfort in den dritten Runde von den Beinen, aber Jones setzte nicht entschlossen genug nach. Zurück im Stand zog Belfort Jones erneut in seine Guard, nachdem er an der langen Reichweite des Weltmeisters einfach nicht vorbei kam.

Belfort machte in der vierten Runde wieder mehr Druck, landete aber erneut auf dem Boden. Jones erarbeitete sich die Side Control und setzte Belfort mit Ellenbogenstößen zu. Dann nahm er Belfort in einen Americana-Keylock, in dem dieser sofort abklopfte – Jones‘ fünfter Sieg in Folge gegen einen ehemaligen Weltmeister.

„Er hat den Armhebel richtig gehabt“, gab Jones nach dem Kampf zu. „Mein Arm hatte sich noch nie zuvor so angefühlt, ich habe es richtig gespürt, aber ich habe zu hart gearbeitet, um darin einfach aufzugeben.“

Demetrious Johnson schreibt Geschichte

Der erste Weltmeister im Fliegengewicht in der UFC heißt: Demetrious Johnson. Um diesen Titel zu erobern, musste Johnson ein 4-Mann-Turnier gewinnen, während dessen er erst Ian McCall und dann Joseph Benavidez besiegte. Somit ist der quirlige Ringer nun die unangefochtene Nr. 1 in dieser Gewichtsklasse.

Johnson und Benavidez lieferten sich ein enges Gefecht über fünf Runden mit einem unglaublichen hohen Tempo, das es einem fast unmöglich macht, alle Einzelheiten aufzuzählen.

Wie im Vorfeld angekündigt, war Johnsons Schnelligkeit sein Schlüssel zum Sieg. Im Stand war er Benavidez meist einen Schritt voraus. Benavidez erzielte seine besten Treffer in der zweiten und vierten Runde, während Johnson in den Runden davor und danach am besten aussah.

In Runde vier duellierten sich Johnson und Benavidez auch auf der Matte: Benavidez schlug Johnson mit einer Rechten nieder und nahm die Mount-Position ein, von wo aus er sich einen Guillotine Choke erarbeitete. Johnson befreite sich und konterte mit einer Kneebar, ehe es in den Stand zurück ging und Johnson selbst ein Takedown erzielte.

In der ausschlaggebenden fünften Runde wirkte Johnson etwas spritziger als Benavidez. Johnsons Takedowns könnten den Ausschlag gegeben haben, weswegen zwei der drei Punktrichter den Kampf anschließend mit 48-47 bzw. 49-46 für ihn werteten. Einer sah Benavidez mit 48-47 vorne.

Bisping überzeugt gegen Stann

Michael Bisping ist seinem Traum vom Weltmeisterschaftskampf im Mittelgewicht wieder ein Stückchen näher gerückt. Gegen Brian Stann ließ der Engländer nichts anbrennen und sicherte sich dank seiner Vielseitigkeit nach drei Runden einen klaren Punktsieg.

Bisping schlägt häufiger, Stann schlägt härter – eine Tatsache, die nur in der ersten Runde von Bedeutung war, denn kurz vor ihrem Schluss erwischte Stann Bisping mit einer Rechten, die ihn ordentlich durchrüttelte. Mit Ausnahme dieser kleinen Schrecksekunde hatte Bisping keine Probleme, Stann mit seinen Schlägen zu zerpflücken.

Den großen Unterschied machten jedoch Bispings ringerische Fähigkeiten aus. Mehrfache brachte er Stann in der zweiten und dritten Runde zu Boden, um ihn anschließend mit Schlägen zu traktieren.

Alle drei Punktrichter gaben den Sieg mit 29-28 an Bisping, der daraufhin um einen Titelkampf warb: „Ich bin nicht der talentierteste Mensch der Welt, aber ich bin hungrig und ich will es – das steht über allem anderen. Mein Verlangen nach dem Weltmeistertitel wird nicht schwinden. An die Besitzer dieser Organisation: Kommt schon, gebt mir eine Chance.“

Matt Hamill gewinnt Comeback

Nur ein Jahr nach seinem Rücktritt ist Matt Hamill wieder davon zurückgetreten. Bei seinem Kampf gegen den kurzfristig als Gegner eingesprungenen Kanadier Roger Hollett machte sich noch etwas Ringrost bemerkbar.

Hamill war nach einem Takedown in der ersten Runde drauf und dran, Hollett mit seinem Ground and Pound zu stoppen, aber Hollett erwies sich als zu zäh. Im weiteren Verlauf tauschten die beiden im Stand vereinzelt Schläge aus. Hamill punktete zudem mit Takedowns und Bodenkontrolle, was ihm schlussendlich einen einstimmigen Punktsieg mit Wertungen von 29-28, 30-27 und 30-27 einbrachte.

Cub Swanson gelingt „Knockout des Abends“

Nach einem holprigen Start in die UFC feierte Cub Swanson bei UFC 152 plötzlich seinen dritten Sieg in Folge, der gleichzeitig auch sein bislang spektakulärster ist. Swanson ließ dem im Federgewicht ungeschlagenen Brasilianer Charles Oliveira keine Gelegenheit, sich im Stand zu entfalten. Oliveira war mit einem Takedown erfolgreich, hielt Swanson aber nicht lange auf der Matte.

Zurück im Stand setzte Swanson Oliveira mit einem linken Körperhaken schwer zu. Oliveira taumelte nach hinten, woraufhin Swanson ihn mit einem rechten Schwinger traf, der ihm nach 2:40 Minuten den Boden unter den Füßen wegzog.

Überraschungen im Vorprogramm

Der Rückkehrer Vinny Magalhaes, Finalist von „The Ultimate Fighter 8“, zwang den Kroaten Igor Pokrajac nach 1:14 Minuten der zweiten Runde mit einem Armhebel zur Aufgabe.

Der Kanadier TJ Grant gewann den „Kampf des Abends“ gegen Evan Dunham einstimmig nach Punkten.

Der Kanadier Sean Pierson holte sich gegen seinen Landsmann Lance Benoist einen einstimmigen Punktsieg.

Marcus Brimage besiegte den hoch gehandelten Jimy Hettes einstimmig nach Punkten und fügte ihm damit dessen erste Niederlage zu.

Seth Baczynski schlug den Norweger Simeon Thoresen nach 4:10 Minuten der ersten Runde KO.

Der Kanadier Mitch Gagnon brachte Walel Watson überraschend nach bereits 1:09 Minuten der ersten Runde mit einem Rear Naked Choke zur Aufgabe.

Kyle Noke feierte mit einem TKO-Sieg über Charlie Brenneman nach 45 Sekunden der ersten Runde ein erfolgreiches Debüt im Weltergewicht.