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Carlos Eduardo Rocha lebt seinen Traum

Nach seinem fulminanten Debütsieg geht es für Carlos Eduardo Rocha sehr schnell voran: Bereits bei seinem zweiten Kampf steht der Hamburger im Hauptprogramm von UFC 126, einer der größten Veranstaltungen des Jahres. Am 5. Februar kämpft er in Las Vegas gegen Jake Ellenberger.

Schon bei seinem Einmarsch tobte die König-Pilsener-ARENA in Oberhausen vor Begeisterung – Carlos Eduardo Rocha heizte den deutschen Fans vor Kampfbeginn ordentlich ein. Ihren Höhepunkt fand die Party wenige Augenblicke später im Octagon. Nach nur 2:21 Minuten der ersten Runde zwang Rocha den favorisierten Amerikaner Kris McCray zur Aufgabe.

„Mein UFC-Debüt war ein tolles Erlebnis!“, blickt Rocha strahlend zurück. „Es waren sehr viele meiner Schüler, Freunde und Fans in der Halle, und die positive Energie, die sie mir gegeben haben, hat mich zu dieser Leistung angespornt. Es hätte kaum besser laufen können. Ich war zwar ein wenig traurig, dass ich nicht die Auszeichnung für den besten Aufgabegriff des Abends mit nach Hause nehmen konnte, aber ansonsten war ich einfach nur glücklich.“

McCray, der Zweitplatzierte von The Ultimate Fighter 11, brachte Rocha zu Beginn ihres Duells zweimal zu Boden, musste sich dort jedoch den weit überlegenen Bodenkampfqualitäten des BJJ-Schwarzgurts beugen. Rocha gelang ein Sweep und kurz darauf der Aufgabesieg – sein achter im neunten Kampf.

„Ich hatte mich intensiv auf McCray vorbereitet und wusste, dass er zwar ein starker Ringer ist, auf der Matte aber seine Schwächen hat“, erzählt Rocha. „Deswegen habe ich einen Köder für ihn ausgelegt, indem ich ihn absichtlich in eine gute Position kommen ließ. Obwohl er mich kurz von meinem Rücken aus kontrollieren konnte, bin ich dann nach unten durchgetaucht und konnte ihn mit dem Kniehebel zum Abklopfen bringen.“

Seine neuen Vorgesetzten waren von Rochas Vorstellung genauso begeistert wie die Fans. Als Jon Fitch von seinem ursprünglich geplanten Kampf gegen Jake Ellenberger wieder abgezogen wurde, erhielt „Tá Danado“ die Chance seines Lebens. Bei der UFC-Show am „Super Bowl“-Wochenende, traditionell eine der größten Veranstaltungen des Jahres, sollte er im Hauptprogramm gegen einen der besten Weltergewichtskämpfer der UFC antreten. Rocha sagte ohne zu zögern zu.

„In Las Vegas anzutreten war mein ausdrücklicher Wunsch. Dass es so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht“, erzählt der 29 Jahre alte Hamburger. „Ein großer Dank geht an mein Management, das es geschafft hat, mich schon bei meinem zweiten Kampf ins Hauptprogramm zu bringen.“

Im Vergleich zu McCray ist Ellenberger als Gegner noch einmal ein riesiger Schritt nach vorne. Nachdem er dem ehemaligen WEC-Weltmeister Carlos Condit in seinem Debüt im September 2009 nur knapp nach Punkten unterlag, besiegte er im vergangenen Jahr Mike Pyle und John Howard durch TKO. Ellenbergers Schlagkraft ist sowohl im Stand als auch auf dem Boden beachtenswert. Da er erst ein Blaugurt im brasilianischen Jiu-Jitsu ist, kündigte er an, ein Gefecht auf der Matte vermeiden zu wollen. Rocha freut sich darüber, dass ihm endlich einmal ein Gegner die Gelegenheit geben möchte, seine bislang kaum gesehenen Fähigkeiten im Stand zu demonstrieren.

„Ellenberger ist ein kräftiger, junger Ringer, der sehr hart schlagen kann“, sagt Rocha über seinen Gegner. „Obwohl er erst 25 Jahre alt ist, verfügt er schon über sehr viel Erfahrung. Seine Schwächen hat er wie auch schon McCray im Bodenkampf. Der Kampf gegen ihn wird eine echte Schlacht. Um ihn zu bezwingen, werde ich ihn niederkämpfen müssen!“

Um sich im Standkampf zu verbessern, arbeitete Rocha während seines Trainingslagers unter anderem mit der Olympischen Boxmannschaft Brasiliens. Wie auch für sein Debüt bei UFC 122 bereitete er sich für seinen ersten Kampf im Ausland in seiner Heimat mit etlichen brasilianischen Profikämpfern vor.

„Ich habe mein Trainingslager für diesen Kampf in zwei Phasen aufgeteilt: Zuerst war ich in Salvador in Brasilien bei meinem guten Freund Bruno Carvalho und habe mich dort mit seinem Team vorbereitet. Bruno ist ein sehr guter Judoka und Jiu-Jitsu-Kämpfer, und obwohl ich auch ein Schwarzgurt bin, konnte ich noch viel von ihm lernen. Der zweite Teil fand in San Francisco bei meinem Meister Darlynson Lira statt. Im Elite Training Center habe ich mir die letzten zwei Wochen den Feinschliff verpasst.“

Erst das Debüt in der UFC vor heimischem Publikum, dann ein Kampf im Hauptprogramm in der Heimat der UFC: Zwei große Ziele hat Rocha in den vergangenen Monaten bereits erreicht. Bis zu seinem ultimativen Traum, der Weltmeisterschaft im Weltergewicht, ist es indes noch ein sehr langer Weg. Aber auch der beginnt mit dem ersten Schritt. Rocha träumt nicht mehr sein Leben, sondern verfolgt seinen Traum, der Tag für Tag näher rückt.

„Ich habe eines meiner Lebensziele verwirklichen können, es in die größte Liga der Welt zu schaffen“, sagt Rocha. „Jetzt muss ich den nächsten Schritt gehen und mich in der UFC etablieren und meinen Meister Darcio Lira und meine Landsleute aus Deutschland und Brasilien weiterhin würdig vertreten.“