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Anderson Silva bittet zum Tanz

Im Hauptkampf von UFC 153 wagt sich Anderson Silva am 13. Oktober gegen Stephan Bonnar zum dritten Mal ins Halbschwergewicht.

Derzeit gibt es keinen besseren Kämpfer auf der Welt als den Mittelgewichtsweltmeister Anderson Silva, dessen Auftritte in der UFC von Kommentator Joe Rogan einst als „Ballett der Gewalt“ bezeichnet wurden. Silva in Aktion zu sehen, ist für unsere Generation, wie einen Muhammad Ali oder einen Mike Tyson in Aktion zu sehen. Lange wird Silva, der mittlerweile 37 Jahre alt ist, nicht mehr im Octagon kämpfen. Deswegen sollte man als Fan jeden einzelnen seiner Kämpfe auskosten – auch den Kampf bei UFC 153 in seiner Heimat Brasilien.

„Ich denke, ich schulde es den brasilianischen Fans, vor ihnen zu kämpfen“, sagt Silva. „Sie haben mich meine ganze Karriere lang unterstützt. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar ein bisschen nervös, denn in Brasilien will ich eine besonders gute Leistung zeigen. Ein Kampf in meiner Heimat ist immer eine große Herausforderung für mich. Dana White bat mich, UFC 153 zu retten und diesen Gefallen habe ich ihm gerne getan.“

Als zahlreiche Kämpfer, die am 13. Oktober in Rio de Janeiro ins Octagon steigen sollten, aufgrund von Verletzungen ausfielen, erklärte sich Silva kurzfristig bereit, den Hauptkampf zu bestreiten. Allerdings wird er nicht in seiner gewohnten Gewichtsklasse, dem Mittelgewicht, antreten, sondern zum dritten Mal im Halbschwergewicht.

„Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit ist es für mich weitaus einfacher, im Halbschwergewicht zu kämpfen als im Mittelgewicht, da ich dadurch kaum Gewicht verlieren muss“, erklärt Silva. „Ich denke, dass ich im Halbschwergewicht beweglicher und schneller bin als meine Gegner.“

Silvas ersten beiden Ausflüge ins Halbschwergewicht waren von Erfolg gekrönt: Im Juli 2008 schlug er James Irvin in Runde eins KO, im August 2009 gelang ihm dasselbe gegen Forrest Griffin. Verständlich, dass kaum ein Halbschwergewicht Interesse hatte, Gegner Nummer drei zu werden – mit Ausnahme von Stephan Bonnar, der sich bereits mit einem Bein im Ruhestand befand, als er das Angebot bekam, gegen Silva anzutreten. Nach zuletzt drei Siegen in Folge wollte der 35 Jahre alte US-Amerikaner entweder gegen einen erfolgreichen Kämpfer mit einem großen Namen kämpfen oder zurücktreten.

„Sei vorsichtig, was du dir wünschst, du könntest es bekommen“, sagt Bonnar mit einem Lachen. „Als mich die UFC fragte, ob ich gegen Anderson Silva kämpfen will, konnte ich es kaum glauben. Natürlich nahm ich den Kampf an, denn wenn einem eine solche Chance geboten wird, sollte man sie unbedingt nutzen. Ich werde das Beste daraus machen.“

Bonnar stand nie in einem Weltmeisterschaftskampf, ist aber dennoch einer der populärsten Kämpfer in der UFC, seitdem er auf eine andere Art Geschichte geschrieben hat. Die erste Staffel von „The Ultimate Fighter“, insbesondere jedoch Bonnars Finalkampf gegen Forrest Griffin, verhalf der UFC in einer schweren Zeit zum Durchbruch im Mainstream und ebnete den Weg für die großen Erfolge der vergangenen Jahre. Das weiß auch Silva zu respektieren.

„Es ist mir eine Ehre, gegen Stephan Bonnar zu kämpfen“, sagt Silva. „Er ist einer der Gründe, weswegen die UFC und der MMA-Sport zu dem geworden sind, was sie heutzutage sind. Er hat sehr viel für den Sport getan – dafür gebührt ihm großer Respekt.“

Es ist kein Geheimnis, dass es eine faustdicke Überraschung wäre, wenn Bonnar gegen Silva gewinnen würde. Aber im MMA-Sport ist alles möglich – Gewissheit hat man erst, wenn beide Kämpfer im Octagon stehen. Und aufgrund der Tatsache, dass Bonnar noch nie KO geschlagen oder zur Aufgabe gezwungen wurde, birgt der Kampf mehr Spannung als viele glauben.

„Ich liebe diesen Kampf, denn ich habe nichts zu verlieren“, sagt Bonnar. „Ich bin der größte Außenseiter in der Geschichte der UFC. Er ist der beste Kämpfer, den es momentan gibt. Wenn mir die Sensation gelingt, wenn ich Anderson Silva besiege, bin ich der neue Herrscher der Welt.“

Für Silva gilt das genaue Gegenteil. Verliert er, ist es die Sensation des  Jahrzehnts, gewinnt er, heißt es hinterher, das wäre nichts Besonderes, man habe das von vornherein gewusst. Silva sieht dem Duell mit Bonnar dennoch freudig entgegen, schließlich bietet es ihm die Gelegenheit, seine fünfzehn Kämpfe umfassende Siegesserie auszubauen und weiter an seinem Vermächtnis und seinen Rekorden zu arbeiten.

„Ich hoffe, dass ich meine Siegesserie fortsetzen kann und eines Tages als ungeschlagener Weltmeister zurücktreten werde“, sagt Silva.