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Seit seinem erfolgreichen UFC-Debüt im November ist es etwas ruhiger um Pascal Krauss geworden. Der junge Deutsche verletzte sich im Dezember und musste daraufhin ein Kampfangebot für UFC 129 absagen. Im Herbst will er sein Comeback feiern.
Ein Sieg vor heimischer Kulisse, der Bonus für den „Kampf des Abends“ – besser hätte das UFC-Debüt von Pascal Krauss nicht verlaufen können. Der „Panzer“ besiegte den Engländer Mark Scanlon am 13. November 2010 bei UFC 122 in Oberhausen einstimmig nach Punkten und erhöhte damit seine Kampfbilanz auf 10-0. Seitdem ist der 23 Jahre alte Freiburger allerdings nicht mehr ins Octagon gestiegen. Der Grund: Eine Schulterverletzung, die er sich Ende des Jahres beim Ringertraining zugezogen hat.
„Mir geht es soweit ganz gut“, erzählt Krauss. „Vor drei Wochen sind die Platten rausgekommen und langsam aber sicher wird es wieder. Ich bin grade am Hulk-Muskeln aufbauen, um die Schulter zu schützen – und einige Partnerübungen kann ich auch schon machen. Ich denke bzw. hoffe, dass ich Ende April wieder ins richtige Training einsteigen kann.“
Dann ist er nur noch wenige Monate von seiner Rückkehr in die UFC entfernt. „Ich vermute, dass man mich gegen Ende Sommer oder Anfang Herbst wieder in Action sehen wird“, sagt Krauss und fügt lachend hinzu: „Natürlich besser als je zuvor!“
Für jemanden, der Sportwissenschaften studiert und täglich trainiert, ist es mit Sicherheit nicht einfach, wochenlang nur stillzusitzen. Krauss vertrieb sich die Zeit, indem er andere Sportler trainierte und sich mit Dingen abseits des Käfigs und der Matten beschäftigte.
„Am Anfang war es schon ganz schön schwierig, komplett auf das ‚Schönste im Leben‘ verzichten zu müssen“, sagt Krauss. „Hat mir deutlich gezeigt, wie kurzlebig so eine Sportkarriere sein kann und wie wichtig die Gesundheit ist. Aber so konnte ich mich dann um einige andere Sachen kümmern, die sonst vernachlässigt werden und teilweise auch indirekt mit dem MMA-Sport zu tun haben. Jetzt habe ich endlich meine eigene Internetseite (pascalkrauss.com), oder ich konnte unseren Sport bekannter machen, indem ich eine Fußballmannschaft trainiert habe. Das Video hierzu findet ihr auf meiner Seite.“
Die UFC bot Krauss einen Kampf bei UFC 129 an, ihrem Debüt in der kanadischen Provinz Ontario am 30. April. Eine historische Veranstaltung, für die bislang 55.000 Eintrittskarten verkauft wurden. Schweren Herzens musste Krauss das Angebot ablehnen.
„Ich war sehr enttäuscht, nicht bei UFC 129 kämpfen zu können“ erzählt Krauss. „Dass ich dadurch auch die Chance verpasse, auf der bisher größten UFC-Veranstaltung überhaupt zu kämpfen, hat die ganze Sache nicht besser gemacht. Aber Verletzungen gehören nun mal genauso zu diesem Sport dazu, wie im Octagon zu stehen und die Arme nach oben zu reißen. Damit musst du leben oder auf Curling umsteigen.“
Noch schwerer war es für Krauss, tatenlos zuhause sitzen zu müssen, während seine deutschen UFC-Kollegen – Dennis Siver aus Mannheim und Carlos Eduardo Rocha aus Hamburg – in diesem Jahr bereits in der UFC gekämpft haben. Siver besiegte im Februar den Australier George Sotiropoulos in dessen Heimat und trifft als nächstes am 2. Juli in Las Vegas auf Matt Wiman.
„Dennis hat mit seiner letzten Leistung wieder gezeigt, dass er momentan zu den besten Leichtgewichten weltweit gehört, und ich hoffe, er bekommt bald den verdienten Titelkampf“, sagt Krauss. „Auch Carlos hat gegen einen starken Gegner als großer Underdog einen super Kampf gezeigt und vor allem in der ersten Runde bestimmt einige neue Fans gewonnen. Ich hoffe, dass es so weitergeht und dass auch ich meinen Teil dazu beitragen werde, die UFC und Deutschland noch enger zusammenzubringen.“