
UFC 30th Anniversary
Bis vor zwei Jahren verfolgte John Hathaway noch jede Veranstaltung der UFC im Fernsehen. Jetzt ist er ein fester Bestandteil davon. Seit seinem Octagon-Debüt im Januar 2009 mauserte er sich zu einer der größten Nachwuchshoffnungen im Weltergewicht. Am 16. Oktober tritt der junge Engländer im Hauptprogramm von UFC 122 gegen Mike Pyle an
„In Gefahrensituationen reagiert er aufgrund seiner Erfahrung sehr gut“, sagt Hathaway über den 35 Jahre alten US-Amerikaner Pyle, einen Bodenkampfspezialisten, der 17 Aufgabesiege in der Kampfbilanz stehen hat. „Er ist ein unheimlich gefährlicher Gegner, deswegen nehme ich ihn sehr ernst und habe mich sehr hart auf ihn vorbereitet.“
Dreimal stieg der 23 Jahre junge Hathaway im vergangenen Jahr ins Octagon, dreimal verließ er es als dominanter Sieger. Tom Egan in Irland, Rick Story in Deutschland und Paul Taylor in England wurden von ihm schlichtweg überrannt. Aber erst im Mai wurde Hathaway auch über die Grenzen Europas hinaus bekannt und beliebt. Im Hauptprogramm von UFC 114 deklassierte er drei Runden lang den favorisierten Diego Sanchez – einen eindeutigeren Punktsieg hatte es bis dato in diesem Jahr noch nicht gegeben.
„Ich denke, nachdem ich ihn in der ersten Runde mit meinem Knie getroffen hatte, wurde mir bewusst, dass ich ihn schlagen konnte“, blickt Hathaway auf den Kampf zurück. „Diego ist ein unglaublicher Kämpfer, deswegen war es sehr schwer, ihn auszuschalten. Aber ich wusste, dass ich ihn auf Distanz halten und so viele Treffer landen könnte wie ich wollte. Ich versuchte ihn unter Druck zu setzen und ihm meine Kampfweise aufzuzwingen.“
Der Schlüssel zu Hathaways anhaltendem Erfolg – seine Kampfbilanz beträgt mittlerweile 14-0 – ist seine Vielseitigkeit. Schwächen sind bei ihm kaum auszumachen. Im ringerischen Bereich, der dem Klischee nach den größten Schwachpunkt bei englischen Kämpfern darstellt, wusste Hathaway bislang nur zu überzeugen. Sein Ground and Pound ist markerschütternd und seine Fähigkeiten im Stand hat er erst im Kampf gegen Sanchez wieder unter Beweis gestellt. Hathaway gehört zu der neuen Generation von MMA-Kämpfern, die von Null an mit dem Sport angefangen und darum in allen Bereichen gleichermaßen geschult wurden.
„Ich denke, dass mir das sehr geholfen hat und ich denke, dass diese neue Generation einen Vorteil hat, indem sie von Anfang an vielseitige MMA-Kämpfer ausbildet“, meint Hathaway. „Es hilft einem dabei, wenn man sich auf eine Strategie festlegt. Vor einem Kampf kann ich bestimmte Bereiche, in denen meine Gegner schwächer sind oder in denen ich etwas besser bin, ausbauen und mein Training auf einen speziellen Gegner abstimmen, da ich in allen Disziplinen gut ausgebildet bin.“
Seine Landsleute sehen Hathaway bereits als den zukünftigen Champion im Weltergewicht, und auch außerhalb Englands glauben immer Fans, dass dem Mann aus Brighton in dieser Gewichtsklasse die Zukunft gehört. Hathaway selbst bleibt jedoch bescheiden und weiß, dass er viel Arbeit vor sich hat, wenn er eines Tages die Nachfolge von Georges St. Pierre antreten will.
„Ich muss immer noch in allen Disziplinen sehr viel lernen“, meint er. „Aber ich hoffe, mit meinen letzten Auftritten ein paar Menschen überrascht zu haben. Und ich hoffe, dass ich die Menschen mit jedem meiner künftigen Auftritte überraschen kann. Ich hoffe, dass ich mit jedem Kampf besser werde und ich auch zeigen kann, dass ich besser geworden bin.“