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Nach fünfzehn Jahren im Profigeschäft tritt Tito Ortiz am 7. Juli bei UFC 148 in den wohlverdienten Ruhestand.
Kaum ein Kämpfer innerhalb der UFC polarisiert die Massen so wie Tito Ortiz. Manche lieben ihn, weil er die UFC in einer Zeit, in der sie um ihr Überleben kämpfen musste, als Halbschwergewichtsweltmeister angeführt hat. Manche hassen ihn, weil er nach einer Niederlage um keine noch so abstruse Ausrede verlegen ist. Aber egal, wie man selbst zu ihm steht, die Leistungen, die der 37 Jahre alte Kalifornier seit dem Mai 1997 in der UFC vollbracht hat, werden von allen gleichermaßen respektiert.
„Ich habe fünfzehn Jahre lang gekämpft, aber jetzt ist es für mich an der Zeit zu gehen“, sagt Ortiz. „Ich will ein letztes Mal beweisen, dass ich zu den zehn besten Kämpfern in meiner Gewichtsklasse gehöre. Ich habe mich auf den Kampf meines Lebens vorbereitet. Ich habe fünfzehn Jahre lang darauf gewartet, um jetzt die letzten fünfzehn Minuten zu kämpfen. In den letzten Tagen vor dem Kampf werde ich noch einmal so viel wie möglich in mich aufsaugen und zeigen, wie viel mir der Sport und die UFC bedeuten.“
27 Kämpfe hat Ortiz insgesamt bestritten, 26 davon im Octagon – einsamer Rekord. Er hat den Weltmeisterschaftsgürtel im Halbschwergewicht fünfmal hintereinander verteidigt – ebenfalls bis heute ein Rekord.
In den vergangenen Jahren ging es allerdings steil bergab mit ihm: Seit Oktober 2006 hat er in acht Kämpfen nur einmal gewonnen. Für einen Rücktritt war er – selbst angesichts seiner vielen Verletzungen – bislang noch nicht bereit. Sein Ehrgeiz und seine Kampfeslust waren einfach zu groß.
„Ich bin ein Kämpfer“, sagt Ortiz. „Ich kämpfe für meinen Lebensunterhalt. Ich kämpfe für meine Familie. Ich kämpfe für meine Fans. Und ich kämpfe für mich selbst. Wenn ich kämpfe, geht es nicht ums Geld, sondern darum, dass ich als Sieger verkündet werde und an diesem Abend der beste Kämpfer bin.“
Für seinen Abschiedskampf hat sich Ortiz den „Ultimate Fighter 1“-Gewinner und ehemaligen Halbschwergewichtsweltmeister Forrest Griffin ausgesucht. Nachdem ihre ersten beiden Kämpfe – bei UFC 59 im April 2006 und bei UFC 106 im November 2009 – denkbar knapp nach Punkten ausgingen, will Ortiz ihre Trilogie unbedingt mit einem vorzeitigen Sieg für sich entschieden.
„Forrest steigt ins Octagon und kämpft“, meint Ortiz. „Deswegen wollte ich nochmals gegen ihn antreten. Er will keine Punkte holen, sondern er strebt immer das vorzeitige Ende an. Wir beide wollen stets eine Show hinlegen und die Fans begeistern. Er ist ein guter Kämpfer, aber ich habe keinen Respekt vor seinen Schlägen, ich werde einfach durch sie hindurchmarschieren und seine Nehmerqualitäten testen. Ich werde ihn immer und immer wieder schlagen, ihm die ganze Zeit schwer zusetzen. Ich werde Forrest innerhalb von zwei Runden besiegen.“
Bei seinem letzten Auftritt geht es Ortiz aber nicht bloß um den Sieg oder die Begleichung einer offenen Rechnung – es geht ihm um die Art und Weise, wie sich die Fans an ihn erinnern werden: „Wenn ich das Octagon nach diesem Kampf verlasse, will ich, dass die Fans sagen: ‚Oh mein Gott, was für eine Leistung! Tito darf jetzt einfach noch nicht zurücktreten!‘“
Und wer weiß – gewinnt Ortiz so überzeugend gegen Griffin, wie er es vorhat, verkündet er in naher Zukunft vielleicht sogar den Rücktritt vom Rücktritt.
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