
Free Fight
Am 14. April steht der Brasilianer Thiago Silva vor einem schwierigen Comeback. Im Hauptkampf von „UFC on Fuel TV 2“ tritt er gegen den schwedischen Publikumsliebling Alexander Gustafsson an.
Seit August 2009 stand Thiago Silva nur zweimal im Octagon: am 2. Januar 2010 bei UFC 108 und am 1. Januar 2011 bei UFC 125. Der 29 Jahre alte Brasilianer kämpfte bei UFC 108 trotz einer Rückenverletzung gegen Rashad Evans und verlor einstimmig nach Punkten. Bei UFC 125 erkämpfte er sich einen einstimmigen Punktsieg über Brandon Vera, doch die Freude über diesen Erfolg währte nicht lange: Silva gab beim Dopingtest eine gefälschte Urinprobe ab und wurde dabei erwischt.
„Ich weiß, dass das falsch war und dass ich einige schlechte Entscheidungen getroffen habe“, erklärte Silva damals in einem Statement. „45 Tage vor meinem Kampf gegen Brandon Vera hatte ich mich wieder am Rücken verletzt. Nachdem ich zuvor ein Jahr lang nicht kämpfen konnte, traf ich die Entscheidung, den Kampf nicht abzusagen. Ich traf auch die Entscheidung, dass ich nur dann kämpfen könne, wenn mir Medikamente in meinen Rücken injiziert werden, die Substanzen enthalten, welche von der staatlichen Sportkommission von Nevada verboten werden. Auch habe ich die Entscheidung getroffen, ein Produkt zu benutzen, um das Vorhandensein dieser Substanzen in einem Urintest zu verstecken.“
Mittlerweile hat Silva seine einjährige Zwangspause abgesessen. Die unfreiwillige Auszeit hat er dazu genutzt, um seinen ganzen Verletzungen zu heilen und seinen Körper zu erholen.
Die Chance auf eine Rückkehr ins Octagon erhielt er, als sich sein Landsmann Antonio Rogueiro Nogueira verletzte, welcher ursprünglich im Hauptkampf des UFC-Debüts in Schweden gegen den beliebten Lokalmatador Alexander Gustafsson hätte kämpfen sollen.
„Ich habe mich natürlich riesig darüber gefreut“, erzählt Silva. „Ich habe seit über einem Jahr nicht mehr gekämpft und stehe dann nach meiner Rückkehr gleich im Hauptkampf. Während meiner Auszeit habe ich hart an mir gearbeitet. Jetzt freue ich mich darauf, den Fans die Ergebnisse dieser harten Arbeit zeigen zu können. Ich danke allen Fans, die während diesen schweren Zeiten zu mir gehalten und mich unterstützt haben.“
Gustafsson ist der bekannteste und beliebteste Kämpfer in Schweden. Die 16.000 Fans in der ausverkauften Ericsson Globe Arena in Stockholm werden Silva vermutlich nicht sehr wohlgesonnen sein, aber diese Tatsache beeindruckt den BJJ-Schwarzgurt kein bisschen.
„Um ehrlich zu sein, macht das für mich keinen Unterschied“, sagt Silva. „Im Octagon gibt es nur ihn und mich. Die Zuschauer können gerne seinen Namen rufen und mich ausbuhen, aber im Octagon wird ihm das nichts nützen. Wenn ich im Octagon stehe, blende ich alles aus, was da draußen vor sich geht.“
Momentan befindet sich Gustafsson dort, wo Silva vor seiner Auszeit stand: in der Liste der zehn besten Halbschwergewichtskämpfer der Welt. Silva hat ihn analysiert und zweifelt nicht daran, in Schweden wieder seinen angestammten Platz in dieser Liste einzunehmen.
„Ich habe einige Kämpfe von Alexander gesehen“, sagt Silva. „Er ist ein sehr guter Kämpfer, aber das sind die anderen Kämpfer in der Halbschwergewichtsklasse der UFC auch. Ich werde einfach ins Octagon steigen und meinen Job erledigen – so wie ich das immer mache. Die schwedischen Fans werden leider enttäuscht nach Hause gehen.“