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Sonnen kämpft im Auftrag der Fans

Chael Sonnen fordert Jon Jones am 27. April bei UFC 159 um die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht heraus.

Chael Sonnen hat keinen Titelkampf verdient – Titelkämpfe verdienen ihn. Kein Kämpfer der Welt versteht es so gut wie er, mit dem Publikum zu spielen. Die einen wollen sehen, wie er seinen Worten Taten folgen lässt; die anderen, wie er hart dafür bestraft wird.

Eine Woche vor UFC 151 bot die UFC dem selbsternannten Vize-Weltmeister im Mittelgewicht an, seinen verletzten Freund Dan Henderson im Titelkampf gegen Jon Jones zu ersetzen. Für diese Chance musste der 36 Jahre alte US-Amerikaner nicht wochenlang mit Sprüchen um sich werfen – ein Wort genügte: Ja.

„Ich kämpfe gegen jedermann, an jedem Ort, zu jeder Zeit“, sagt Sonnen. „Das ist die einzige Regel, an die ich mich in diesem Sport halte.“

Jones stellte sich quer, die UFC sagte die Veranstaltung ab. Der Weltmeisterschaftskampf zwischen Jones und Sonnen findet dennoch statt: am 27. April bei UFC 159 in Newark, New Jersey. Die UFC versucht, die Wünsche ihrer Fans zu erfüllen – und ein solcher ist das Duell zwischen dem unantastbaren Halbschwergewichtsweltmeister und dem redefreudigen Veteranen.

„Ich kämpfe im Auftrag der Fans“, sagt Sonnen. „Die Fans verlangten diesen Kampf, sie bettelten danach, sie flehten darum.“

Kampf gegen Anderson Silva als Blaupause

Sonnen würde nicht gegen Jones kämpfen, wenn er kein Mittel wüsste, ihn zu besiegen. Noch hat man Jones in der UFC nicht auf dem Rücken liegen sehen. Noch weiß man nicht, wie gut seine Guard ist. Sonnen sucht an diesem Samstag Antworten darauf.

„Ich bin der beste MMA-Ringer der Welt“, sagt Sonnen. „Ich kann Jon Jones nach Belieben zu Boden bringen. Ich habe zwei Landesmeistertitel im Ringen und eine Silbermedaille von den Weltmeisterschaften, die sagen, dass ich Jon Jones durch das Octagon werfen kann.“

Vor Sonnens erstem Kampf gegen Anderson Silva rechnete ihm die Allgemeinheit genauso große Chancen aus wie jetzt gegen Jones. Doch Tatsache ist: In seinem ersten Kampf gegen Silva hat Sonnen mehr Wirkungstreffer gelandet als Silvas elf Gegner davor zusammen.

„Die Realität mit Anderson sieht so aus: Ich habe ihn verprügelt“, sagt Sonnen. „Ihr könnt seinen Arm hochhalten und ihn Gewinner nennen, aber ich habe ihn auseinandergenommen. In meiner Karriere habe ich nur drei Runden mit 10-8 gewonnen, und jede davon findet ihr im Kampf gegen Anderson. Ihr denkt, dass Jon und Anderson ähnlich gut sind? Dann werde ich Jon genauso platt machen, wie ich Anderson platt gemacht habe.“

Gangster-Methoden

Die Liste derjenigen, die zuletzt gegen Jones um die Weltmeisterschaft kämpften, ist ein Who’s Who der besten Halbschwergewichte aller Zeiten: Mauricio „Shogun“ Rua, Quinton „Rampage“ Jackson, Lyoto Machida, Rashad Evans, Vitor Belfort. Das sind fünf ehemalige Weltmeister in Folge. Sonnen hat dafür nur ein müdes Lächeln übrig.

„Jon Jones hat noch nie gegen einen echten Gangster gekämpft“, sagt Sonnen. „Seine bisherigen Gegner waren allesamt kleine Jungs, die Angst vor ihm hatten. Gegen mich wird er etwas erleben, das er noch nie erlebt hat.“

Was das genau sein wird, erfahren wir erst in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Vorher erfahren wir, was Sonnen wirklich von Jones hält. Hinter der Fassade hat Sonnen großen Respekt vor dem jüngsten Weltmeister in der Geschichte der UFC.

„Jon Jones könnte Muhammad Ali und Mike Tyson gleichzeitig besiegen – so gut ist er“, sagt Sonnen. „Er ist das beste Halbschwergewicht, das es je gab.“

Ali und Tyson sind zwei der größten Boxer aller Zeiten, aber auch sie haben verloren und gezeigt, dass niemand unbesiegbar ist. Vielleicht ist das die Hoffnung, die Sonnen am 27. April mit ins Octagon trägt.