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Seth Petruzelli unter Siegeszwang

Im Jahr 2007 entlassen, bekam Seth Petruzelli nach vier Siegen in Folge eine zweite Chance in der UFC. Er konnte sie jedoch nicht nutzen und verlor unglücklich. Gegen Karlos Vemola darf er sich am 13. November bei UFC 122 keine weitere Niederlage leisten.

Nachdem er über drei Jahre lang außerhalb der UFC gekämpft hatte, kehrte Seth Petruzelli im Juli als kurzfristiger Ersatzgegner für Ricardo Romero ins Octagon zurück. Der Debütant machte Petruzellis Pläne von einer triumphalen Rückkehr jedoch zunichte. Petruzelli dominierte die erste Runde ihres Kampfes bei UFC 116 und war mehrfach dicht dran, Romero vorzeitig zu besiegen. Dabei verpulverte er aber seine gesamte Energie. Romero war in Runde zwei der frischere Mann und zwang den 30 Jahre alten US-Amerikaner mit einem Armhebel zur Aufgabe.

„Ich war bereit, sofort wieder zu kämpfen“, blickt Petruzelli auf den Kampfabend zurück. „Ich hatte keinen Kratzer. Ich hatte eine kleine Schwellung, die durch seine Ellenbogenschläge verursacht wurde, aber ansonsten fühlte ich mich großartig. Mental war ich hingegen am Boden zerstört. Er stieg schwer gezeichnet aus dem Käfig, aber er hat jetzt einen Sieg in der Kampfbilanz stehen und ich eine Niederlage.“

Im Jahr 2006 nahm Petruzelli an der dritten Staffel von The Ultimate Fighter teil, aber nach Niederlagen gegen Matt Hamill und Wilson Gouveia wurde er schnell wieder entlassen. Im Oktober 2008 gelang dem „Silverback“ dann eine kleine Sensation. Kurzfristig für einen verletzten Gegner eingesprungen, knockte er Kimbo Slice, der durch das Internet zu einem Superstar wurde, in nur 14 Sekunden aus. Der „Kimbo-Killer“ war geboren. Obwohl er sich damals über seine gestiegene Popularität sehr freute, will Petruzelli jedoch nicht auf diesen einen Sieg reduziert werden.

„Ich will nicht, dass die Menschen mich nur als ‚Kimbo-Killer‘ kennen“, erzählt Petruzelli, ein Schwarzgurt im Shito-Ryu Karate und Braungurt im brasilianischen Jiu-Jitsu. „Ich will, dass die Menschen mich als einen großartigen MMA-Kämpfer kennen. Falls – Gott bewahre – mir irgendetwas Schlimmes zustoßen würde, wegen dem ich nie wieder kämpfen könnte, will ich, dass die Menschen wissen, dass ich den Sport schon seit Ewigkeiten betreibe und er immer meine Leidenschaft sein wird. Seit dem Alter von sechs Jahren mache ich Kampfkunst. Ich will als ein großartiger Kampfkünstler bekannt werden. Als jemand, der eine tolle Karriere hatte, und der anderen Menschen half, indem er ihnen Kampfkunst lehrte und ihnen Ratschläge gab.“

Den nächsten Schritt zur Bereicherung seiner Karriere kann Petruzelli am 13. November in Oberhausen machen. In einem der Vorkämpfe von UFC 122 kämpft er gegen den 25 Jahre alten Tschechen Karlos Vemola, der in England bei den London Shootfighters trainiert. Der „Terminator“ begann seine Laufbahn im MMA-Sport mit sieben Siegen in Folge, für die er insgesamt nur 460 Sekunden benötigte.

Bei seinem Debüt im Juli bei UFC 116 traf Vemola auf Jon Madsen, der ihm ringerisch und körperlich weit überlegen war, was in einem einstimmigen Punktsieg für ihn mündete. Vemola entschied sich daraufhin, ins Halbschwergewicht zu wechseln. Sein erster Kampf in der neuen Gewichtsklasse findet bei UFC 122 statt. Vemolas Taktik ist meist dieselbe: Wilde Schläge im Stand, Takedown, Ground and Pound. Was ihm an Technik fehlt, versucht er mit seiner enormen Schlagkraft auszugleichen.

„Die Schnelligkeit wird eine große Rolle spielen“, prophezeit Petruzelli, Inhaber einer Kampfbilanz von 14-5. „Ich bin definitiv schneller als alle Schwergewichte und ich denke, dass ich auch schneller als die meisten Halbschwergewichte bin. Jeden seiner wilden Schwinger kann ich mit zwei Schlägen beantworten. Er muss sich also definitiv wegen meiner Schnelligkeit und Beweglichkeit Sorgen machen. Viele seiner früheren Gegner standen einfach nur vor ihm und haben sich von diesem Güterzug überfahren lassen. Ich werde das nicht tun. Ich werde ihm dank meiner Schnelligkeit und meiner Beinarbeit ausweichen und ihm dadurch Probleme bereiten.“

Gelingt ihm das nicht und Vemola überrumpelt ihn mit seinen wilden Attacken, kann sich Petruzelli immer noch auf seine unterschätzten Qualitäten im Bodenkampf verlassen. Möglicherweise wird Petruzelli von Vemolas Ground and Pound einige Male getroffen, ehe er zum Aufgabegriff ansetzen kann. Dann wäre zwar diesmal er der schwer gezeichnete, doch solange er am Ende einen Sieg in der Kampfbilanz stehen hat, wird Petruzelli das gerne in Kauf nehmen.