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Renan Barao baut Siegesserie bei UFC 149 aus

Hector Lombard und Brian Ebersole kassieren Niederlagen, Cheick Kongo gewinnt. Hier findet ihr alle wesentlichen Informationen zu UFC 149 aus Calgary, Alberta, Kanada.

Renan Barao ist auch nach dem Hauptkampf von UFC 149 in Kanada der Inhaber der längsten aktiven Siegesserie im MMA-Sport. Gegen Urijah Faber feierte der junge Brasilianer den 29. Sieg in Folge. Mit dem Triumph über Faber sicherte er sich die Interimsweltmeisterschaft im Bantamgewicht und die Chance, diesen Gürtel mit dem Gürtel des momentan noch verletzten Weltmeisters Dominick Cruz zu vereinen.

Barao gelang es fünf Runden lang, gegen den kleineren Faber die Distanz zu wahren und aus sicherer Entfernung mit Kicks zu attackieren. Seine Schnelligkeit ermöglichte es ihm zudem, immer wieder mit kleinen Schlagkombinationen durchzukommen. Faber traf hin und wieder mit einem Konter, hatte Barao im Stand jedoch kaum etwas entgegenzusetzen.

Die Wertungen der drei Punktrichter waren nach den fünf Runden eindeutig: Einmal 50-45 und zweimal 49-46 für Renan Barao lautete das offizielle Urteil.

„Ich habe mich sehr gut auf alles vorbereitet“, freute sich Barao nach seinem Sieg. „Ich wusste, dass Faber ein großartiger Sportler und ein großartiger Kämpfer ist. Aber ich bereitete mich sehr gut vor, und der Sieg war das Ergebnis davon.“

Vor dem Kampf erklärte Barao, er wolle den Titel für seine Heimat Brasilien gewinnen. Mit diesem Erfolg schließt er zu seinen Landsmännern Junior Dos Santos, Anderson Silva und seinem Teamkollegen Jose Aldo auf, die derzeit die Weltmeistertitel in ihren Gewichtsklassen halten.

Für Faber hingegen war es – UFC und WEC zusammengezählt – die fünfte Niederlage in einem Titelkampf in Folge.

Boetsch beendet Hype um Lombard

Jahrelang terrorisierte der Kubaner Hector Lombard seine Gegner in den kleineren Ligen dieser Welt mit seinem aggressiven Kampfstil, seiner Schlagkraft und seinem Killerinstinkt. Von alldem war jedoch nichts zu sehen, als er bei UFC 149 gegen Tim Boetsch zu seinem UFC-Debüt ins Octagon stieg.

Lombard und Boetsch duellierten sich drei Runden lang im Stand, wobei Lombard nur mit vereinzelten Schlägen angriff und Boetsch darauf bedacht war, seinen Größen- und Reichweitenvorteil auszunutzen und ihn aus sicherer Entfernung mit Kicks zum Körper und den Beinen von sich fern zu halten.

Zwei der Punktrichter werteten den Kampf 29-28 für Boetsch, einer sah Lombard 29-28 vorne. Lombard, der vor seinem Wechsel in die UFC 25 Kämpfe in Folge nicht verloren hatte und als ernstzunehmende Gefahr für den Mittelgewichtsweltmeister Anderson Silva galt, ist nach dieser Niederlage weit vom Titelgeschehen entfernt, während Boetsch in dieser Gewichtsklasse nun viermal in Folge ungeschlagen ist.

„Ich bin froh, dass ich ihm seine erste Niederlage seit 2006 zufügen konnte“, sagte Boetsch. „Allerdings war ich mit meiner Leistung nicht sehr zufrieden. Ich habe ein paar Treffer gelandet, das sieht man deutlich an meinem Fuß. Hector ist zäh und schlagkräftig. Er wird in der UFC noch eine Menge Leute besiegen und gute Kämpfe hinlegen. Ich wusste um seine Stärken und habe eine gute Strategie ausgearbeitet, um ihn zu besiegen.“

Kongo müht sich gegen Jordan ab

Mit seinem siebzehnten Auftritt im Octagon stellte der Franzose Cheick Kongo einen Rekord für die längste Kampfzeit in der Schwergewichtsklasse auf. Gegen Shawn Jordan hatte er trotz seines großen Erfahrungsvorsprungs erhebliche Mühe, sich deutliche Vorteile zu erarbeiten.

Kongo und Jordan verbrachten ihren drei Runden langen Kampf meist damit, sich gegenseitig gegen den Käfig zu pressen. Takedowns aus dieser Position waren Mangelware, und wenn es einmal zu einem Schlagabtausch kam, war dieser nach wenigen Schlägen beendet und die Kämpfer fanden sich erneut am Käfigzaun wieder.

Die drei Punktrichter werteten den Kampf einmal 30-28 und zweimal 30-27 für Cheick Kongo.

Head stoppt Ebersoles Siegesserie

Elf Siege in Folge, davon vier im Octagon – Brian Ebersole war auf dem besten Wege ins Titelgeschehen der Weltergewichtsklasse, doch dann entschloss sich der Wahl-Australier zu einem Wechsel ins Leichtgewicht. Vorher erklärte er sich jedoch bereit, mit nur drei Wochen Vorbereitungszeit für einen verletzten Kämpfer einzuspringen und bei UFC 149 gegen James Head anzutreten – wie sich herausstellte, war das keine kluge Entscheidung.

Head schien während ihres Kampfes zwei Gewichtsklassen über Ebersole zu stehen und wusste seine Physis im Ringen und Bodenkampf geschickt einzusetzen. Er wehrte den Großteil von Ebersoles Takedowns ab, und wenn er doch auf der Matte landete, konnte er Ebersole sweepen oder schnell wieder aufstehen.

Ebersole hatte in der ersten Runde im Stand mit seiner linken Geraden Erfolg, doch im weiteren Kampfverlauf gewann Head in diesem Bereich mit seinen Schlagkombinationen die Oberhand.

Das Urteil der Punktrichter zeigt, wie eng und ausgeglichen der Kampf war: Zweimal 29-28 für Head und einmal 29-28 lauteten ihre Wertungen.

„Ich könnte nicht glücklicher sein“, sagte Head. „Ich habe ihn hart getroffen. Ich habe mehr gearbeitet als er, und das hat sich am Ende ausgezahlt. Er wollte mich auf dem Boden haben, aber ich wusste, dass ich das verhindern kann.“

Riddle siegt mit „Aufgabegriff des Abends“

Matthew Riddle ist eigentlich nicht dafür bekannt, mit Taktik oder Strategie zu kämpfen oder sich auf seine Stärken zu besinnen. Stattdessen lässt er sich mit jedem Gegner auf einen offenen Schlagabtausch ein, egal wie das am Ende ausgeht. Bei UFC 149 präsentierte er sich jedoch deutlich reifer als je zuvor und zeigte gegen den Kanadier Chris Clements die beste Leistung seiner Karriere.

Riddle, dessen Cheftrainer nicht nach Kanada mitreisen konnte, suchte von Beginn an den Bodenkampf und fand ihn auch. In den Phasen, in denen er Clements auf der Matte hatte, dominierte Riddle das Geschehen. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, mit Clements im Stand Schläge auszuteilen.

In der dritten Runde verfehlte Clements eine Spinning-Back-Fist, was Riddle geistesgegenwärtig ausnutzte, um noch im Stand einen Arm-Triangle Choke anzusetzen. Er zog Clements auf den Boden und zwang ihn nach 2:02 Minuten mit dem Würgegriff zur Aufgabe.

„Ich hatte einfach Spaß“, sagte Riddle. „Mein Arm-Triangle hat sich von ‚okay‘ zu ‚herausragend‘ verbessert. Ich habe hart trainiert und mich weiterentwickelt, ich denke, das konnte ich heute zeigen. Ich habe meine Fähigkeiten im Ringen eingesetzt, um ihn zu Boden zu bringen, denn er ist ein fantastischer Standkämpfer. Er traf mich mit ein paar Ellenbogenstößen, aber ich habe mich diesmal auf meine Stärken konzentriert, und es hat funktioniert.“

Die Ergebnisse des Vorprogramms

Keine Veranstaltung in diesem Jahr hatte ein spektakuläreres  Vorprogramm als UFC 149. Abgeschlossen wurde es vom Lokalmatador Nick Ring, der den „Ultimate Fighter 11“-Gewinner Court McGee einstimmig nach Punkten besiegte. Ring hatte sich bereits bei „TUF 11“ gegen McGee durchgesetzt, schied damals aber aufgrund einer Knieverletzung aus dem Wettbewerb aus.

Francisco Rivera schlug den Kanadier Roland Delorme nach 4:19 Minuten der ersten Runde mit einem kurzen linken Haken KO.

Der kanadische Neuzugang Ryan Jimmo besiegte den Australier Anthony Perosh nach nur sieben Sekunden der ersten Runde durch KO – der zweitschnellste KO in der Geschichte der UFC!

„Ultimate Fighter 15“-Teilnehmer Bryan Caraway zwang den Kanadier Mitch Gagnon im „Kampf des Abends“ nach 1:39 Minuten der dritten Runde mit einem Rear Naked Choke zur Aufgabe.

Der in Kanada lebende Brasilianer Antonio Carvalho schlug Daniel Pineda nach 1:11 Minuten der ersten Runde mit einer Rechten KO.

Anton Kuivanen feierte mit seinem geteilten Punktsieg über Mitch Clarke den ersten Sieg eines Finnen in der UFC.