Skip to main content
/themes/custom/ufc/assets/img/default-hero.jpg

Pascal Krauss ist in der UFC angekommen

Ganz Kampfsportdeutschland wartet am 13. November auf das UFC-Debüt eines jungen Freiburgers: Der mit allerlei Vorschusslorbeeren bedachte Pascal Krauss wird bei UFC 122 erstmals das weltberühmte Octagon betreten und gilt dabei als einer der Hoffnungsträger der deutschen MMA-Szene.

Während eines USA-Aufenthalts im Jahr 2006 sah Pascal Krauss zufällig die dritte Staffel der erfolgreichen Reality-Show The Ultimate Fighter im Fernsehen. Nach dieser ersten Begegnung mit dem MMA-Sport wusste Krauss sofort: „Das will ich auch machen!“ Vier Jahre und neun gewonnene Profikämpfe später hat er sein Ziel erreicht: Er ist nun ein Teil der UFC.

„Das war schon ziemlich abgefahren“, sagt Krauss über den Moment, als er von seiner Verpflichtung erfuhr. „Da siehst du dir immer die UFC-Veranstaltungen an und denkst dir: ‚Eines Tages…‘ – und plötzlich ist der Tag da. Und das viel früher als ich jemals erwartet hätte. So fühlt es sich an, wenn sich Träume erfüllen.“
Im Mai dieses Jahres besiegte das 23 Jahre alte Weltergewicht den bis dato ungeschlagenen Schotten John Quinn, um neuer Weltmeister der englischen Traditionsorganisation Cage Warriors zu werden. Es war sein neunter Sieg im neunten Kampf. Eine Erfolgsserie, die der deutsche Shootingstar einerseits seiner mentalen Stärke, andererseits seiner kämpferischen Vielseitigkeit zu verdanken hat.

„Ich versuche, sehr vielseitig und möglichst ausgeglichen gut in allen Bereichen zu sein und habe auch gleich viel Spaß an allen Bereichen des MMA-Sports“, erzählt Krauss. „Ich habe einfach Spaß am Kämpfen. Es ist die Vielseitigkeit, die den Sport so interessant und zum Besten der Welt macht. Wenn ich mich in einer Disziplin schwächer fühle, versuche ich, diese durch gezieltes Training auf ein ähnliches Niveau zu bringen.“

Dass ihm das bislang ziemlich gut gelungen ist, beweist ein Blick in seine blitzsaubere Kampfbilanz. Sieben Siege durch Aufgabe und zwei Siege durch TKO sind dort zu finden, eine Niederlage musste er bislang noch nicht einstecken. Keiner von Krauss‘ Gegnern überstand mehr als zwei Runden mit ihm, alle wurden sie regelrecht überrollt. Daher auch sein überaus passender Spitzname: „Panzer“.
Bevor Krauss mit dem MMA-Sport anfing, hatte er bereits Erfahrung in den einzelnen Disziplinen gesammelt. „Los ging es im Alter von vierzehn Jahren mit klassischem Boxen. Das habe ich dann ungefähr fünf Jahre gemacht“, blickt er zurück. „Als mir das zu langweilig wurde, habe ich angefangen, mit den Ringern der Bundesligamannschaft RKG Freiburg zu trainieren.“ Nachdem er im Jahr 2007 den Judo-Schwarzgurt Gregor Herb traf, einen der besten Mittelgewichtskämpfer Deutschlands, begann Krauss bei ihm brasilianisches Jiu-Jitsu und MMA zu trainieren und entwickelte sich immer mehr zu seinem Musterschüler.

Trainingsaufenthalte in Brasilien bei Vitor Belfort und Rafael dos Anjos, in den USA bei Ralph Gracie, Jake Shields und den Diaz-Brüdern und in der Akademie des legendären Renzo Gracie, wo er mit dem von „Ultimate Fighter 12“ bekannten Grappling-Genie John Danaher arbeitete, aber auch regelmäßige Einheiten mit deutschen Spitzensportlern formten aus Krauss einen gestandenen Kämpfer, der für die Herausforderungen bereit ist, vor die ihn die UFC stellen wird.

Für sein Debüt bei UFC 122 in Oberhausen bereitete sich Krauss in Kalifornien zusammen mit Peter Sobotta vor, der im Hauptprogramm gegen den „Ultimate Fighter 7“-Gewinner Amir Sadollah antreten wird. Die beiden Freunde absolvierten ihr Trainingslager an der amerikanischen Westküste nicht nur weil sich die Wellen dort hervorragend zum Surfen eignen, sondern weil man hierzulande einfach noch nicht dieselben Möglichkeiten hat wie in den USA – obwohl sich die deutsche MMA-Landschaft seit Monaten kontinuierlich weiterentwickelt.

„Ich hatte eine super Zeit in San Diego“, erzählt Krauss. „Erstens konnte ich mich voll auf das Training konzentrieren, ohne Uni, Arbeit etc.  Und zweitens habe ich bei Victory MMA trainiert und kann nur Gutes berichten: Angefangen  bei den großartigen Räumlichkeiten  mit mehreren Mattenflächen, Ringen, Käfig, Kraftbereich usw., über die super Coaches, die sich sehr gut um mich gekümmert haben, bis hin zu all den guten Trainingspartnern,  die mich täglich gefordert haben.  Danke an alle.“

In seinem UFC-Debüt trifft Krauss auf Mark Scanlon, der bei UFC 122 ebenfalls zum ersten Mal ins Octagon steigen wird. Scanlon besitzt eine Kampfbilanz von 7-0 mit sieben vorzeitigen Siegen. In seinem letzten Kampf knockte er seinen Gegner innerhalb von zehn Sekunden mit einem Tritt zum Kopf aus. Der junge Engländer ist keine leichte Aufgabe für Krauss. „Allzu viel weiß ich nicht über ihn“, sagt der Freiburger. „Er trainiert beim Team Kaobon. Er ist ein kompakter, kräftiger Typ, der sowohl im Stand als auch am Boden  ganz ordentlich aussieht. Wie gut er wirklich ist, werden wir am 13. November erfahren.“

Ursprünglich hätte Krauss gegen den US-Amerikaner Kenny Robertson kämpfen sollen, doch der sagte seine Teilnahme aufgrund einer Verletzung ab. Großartig in seiner Vorbereitung beeinträchtigt wurde Krauss durch den kurzfristigen Wechsel aber nicht: „Kleine Änderungen  in der Trainingsgestaltung wurden schon vorgenommen, aber im Großen und Ganzen  denke ich nicht, dass es irgendetwas an dem Kampfverlauf ändern wird.“

Und wie soll der dann aussehen? „Ich werde natürlich versuchen, mein UFC-Debüt möglichst eindrucksvoll zu gewinnen“, kündigt Krauss an. „Da mein Gegner wahrscheinlich das gleiche im Sinn haben wird, können sich die Zuschauer auf einen unterhaltsamen Kampf freuen.“