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Das enfant terrible des MMA-Sports feiert am 29. Oktober seine Rückkehr in die UFC und trifft bei UFC 137 in Las Vegas, Nevada auf den zweifachen Weltmeister BJ Penn.
Fünf Jahre nach seinem letzten Kampf im Octagon kehrt Nick Diaz an seine alte Wirkungsstätte zurück. Mittlerweile der Weltergewichtschampion von Strikeforce, hätte Diaz am 29. Oktober bei UFC 137 ursprünglich gegen Georges St. Pierre um die Weltmeisterschaft im Weltergewicht kämpfen sollen. Doch da der 28 Jahre alte Kalifornier unentschuldigt bei Presseterminen fehlte, nahm ihn die UFC aus dem Weltmeisterschaftskampf. Statt gegen seinen ungeliebten Rivalen St. Pierre kämpft Diaz nun gegen eine lebende Legende, den zweifachen UFC-Weltmeister BJ Penn.
„Er ist mein Lieblingskämpfer“, sagt Diaz. „Er ist besser als alle anderen. Ich weiß, wo er herkommt – er kommt aus meiner Schule. Er kommt aus derselben Schule wie ich – deswegen ist er auch so gut wie er ist. Damals hing ein Poster von ihm aus einem dieser Kampfsportmagazine an meiner Wand.“
Diaz gehört zu den umstrittensten Figuren im MMA-Sport. Er pöbelt in Interviews, er nimmt jeden Kampf persönlich und scheut sich auch nicht, sich nach der Veranstaltung im Krankenhaus erneut mit seinem Gegner anzulegen. Manche sehen den Grund für sein Verhalten in seiner schweren Kindheit, die er in Gesellschaft zwielichtiger Gestalten in den ärmlichsten Gegenden Kaliforniens verbrachte.
„In meiner Kindheit zogen meine Eltern häufig um“, blickt Diaz zurück. „Ich kam in viele verschiedene Schulen. Mir gefiel es nicht, immer in neue Klassen gehen zu müssen. Ich hing immer mit den falschen Leuten rum, denn das waren so ziemlich die einzigen, die mich akzeptierten. Ich habe mich oft geprügelt und wurde dann von der Schule suspendiert.“
Sein Leben änderte sich, als Diaz die Kampfkunstakademie von Cesar Gracie betrat und anfing, brasilianisches Jiu-Jitsu zu trainieren.
„Im Alter von fünfzehn Jahren kam ich zum Jiu-Jitsu“, erzählt Diaz. „Das brachte mich auf den richtigen Weg, ich habe es von Anfang an verstanden. Ich wollte härter trainieren als die ganzen Topleute, weil ich wusste, dass ich das schaffen könnte. Danach dauerte es nicht lange, bis zu meinem ersten Kampf. Mit achtzehn Jahren hatte ich meinen ersten Profikampf.“
Neun Kämpfe später stand Diaz zum ersten Mal im Octagon. In der UFC gewann er sechs von zehn Kämpfen und steckte knappe Punktniederlagen gegen Kämpfer wie Karo Parisyan, Diego Sanchez und Sean Sherk ein.
Im Herbst 2006 verließ Diaz die UFC und heuerte bei der Konkurrenz in Japan und Kalifornien an – mit großem Erfolg. Seit dreieinhalb Jahren hat der BJJ-Schwarzgurt nicht mehr verloren. In dieser Zeit gewann er zehnmal hintereinander und sicherte sich währenddessen den Weltergewichtstitel von Strikeforce. Aber das interessiert ihn nicht, ihn interessiert nur die Weltmeisterschaft in der UFC. Ein Sieg über BJ Penn würde ihm, wenn er endlich einmal nach den Regeln des Geschäfts spielt, voraussichtlich doch noch den vorerst abgesagten Kampf gegen Georges St. Pierre ermöglichen.
„Meine Strategie sieht in jedem Kampf gleich aus: gewinnen, einfach nur den Kampf gewinnen“, sagt Diaz. „Aber man öffnet sich viele Türen, wenn man aufregende Kämpfe abliefert und vorzeitig gewinnt. Also werde ich genau das am 29. Oktober tun. Wenn ich einen guten Tag erwische, kann ich BJ Penn besiegen. Nein, wenn ich einen guten Tag erwische, kann ich jeden auf der Welt besiegen.“