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Minotauro Nogueira: Aufstehen und weitermachen

Antonio Rodrigo Nogueira verteidigt am 13. Oktober bei UFC 153 gegen Dave Herman die Ehre des brasilianischen Jiu-Jitsu.

Antonio Rodrigo Nogueira alias Minotauro ist eines der größten Stehaufmännchen in der Geschichte des MMA-Sports. Der 36 Jahre alte Brasilianer hat in den letzten dreizehn Jahren unzählige Schlachten geschlagen. Mit dem Gewinn der Interimsweltmeisterschaft im Schwergewicht in der UFC und dem Schwergewichtstitel von PRIDE hat er alles erreicht, was man erreichen kann. Nachdem Frank Mir ihm im Dezember 2011 bei UFC 140 mit einem Kimura den Arm brach, weil er sich weigerte, aufzugeben, legten ihm viele nahe, die Faustschützer an den Nagel zu hängen – seine Verletzungen häuften sich immer mehr. Aber nach so einer Niederlage abzutreten, würde nicht zu Minotauro passen.

„Wer meine Karriere verfolgt hat, weiß, dass ich in meinen Kämpfen schon oft niedergeschlagen wurde, aber jedes Mal wieder aufgestanden bin“, sagt Nogueira. „Aufstehen und weitermachen, darum geht es. 2010 wurde ich dreimal an Knie und Hüfte operiert, aber ich bin zurückgekommen und habe wieder gekämpft. 2011 wurde mein Arm gebrochen, aber jetzt komme ich zurück und kämpfe wieder. Das Schicksal hat es nicht immer gut mit mir gemeint, aber ich habe mich davon nie unterkriegen lassen.“

Als er zehn Jahre alt war, wurde Nogueira von einem Lastwagen überfahren und verbrachte anschließend fast ein Jahr lang im Krankenhaus. Die Ärzte hatten ihn fast schon aufgegeben: Ihm fehlte die linke Achillessehne, er verlor den Großteil seiner rechten Lunge und das Zwerchfell, Leber und Nieren waren ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Hoffnung, eines Tages wieder Sport machen zu können, ließ Nogueira durchhalten.

„Mich von diesem schrecklichen Unfall zu erholen, war die größte Überwindung meines Lebens“, sagt Nogueira. „Seitdem kann mich nichts mehr umhauen. So wie ich mich damals ins Leben zurückgekämpft habe, mache ich es auch im Octagon.“

Dieses wird er am 13. Oktober nach zehnmonatiger Pause zum ersten Mal wieder betreten. Ursprünglich war Nogueira gar nicht für UFC 153 in Brasilien eingeplant – erst eine Reihe von verletzungsbedingten Ausfällen gab ihm die Möglichkeit, ein zweites Mal in seiner Heimat für die UFC zu kämpfen.

„Ich war gerade bei einem Werbedreh mit Anderson Silva, Junior Dos Santos, Lyoto Machida und einigen anderen“, erzählt Nogueira. „Wir trainierten zusammen in einem Käfig. Als wir fertig waren, rief uns unser Manager an und teilte uns mit, Jose Aldo hätte sich verletzt. Zunächst waren wir natürlich sehr besorgt. Dann sah ich Anderson an und sagte: ‚Ich kann kämpfen!‘ Anderson sah mich an und sagte: ‚Ich kann auch kämpfen!‘ Also baten wir unseren Manager, uns bei UFC 153 unterzubringen.“

Im August 2011 kämpfte Nogueira bei UFC 134 erstmals für die UFC in Rio de Janeiro. Damals begeisterte er die heimischen Fans mit einem schnellen KO-Sieg über Brendan Schaub. Auch am Samstag sollen ihn die Zuschauer zum Sieg brüllen.

„Die Aussicht auf einen Kampf bei UFC 153 hat mich sehr motiviert“, sagt Nogueira. „Ich trainiere nur wenige Kilometer von der Arena entfernt, sie befindet sich genau zwischen meinem Gym und meiner Wohnung. Die Einwohner von Rio de Janeiro werden uns Brasilianer mit ihren Anfeuerungsrufen dazu antreiben, unser Bestes zu geben.“

Nogueiras Gegner wird der US-Amerikaner Dave Herman sein. Herman besiegte in seinem UFC-Debüt im Juni 2011 den Norweger John Olav Einemo, welcher wie Nogueira ein BJJ-Schwarzgurt ist und eine sehr gefährliche Guard hat. Seitdem vertritt Herman lautstark die Ansicht, dass das brasilianische Jiu-Jitsu wirkungslos sei – bei jemandem wie Nogueira kommt das nicht gut an.

„Ich mag es, wenn meine Gegner Sprüche klopfen, denn es motiviert mich, noch härter zu trainieren“, sagt Nogueira. „Bei jeder Trainingseinheit denke ich daran, wie ich meine Antwort im Octagon geben werde. Soll er doch sagen, dass er nicht an Jiu-Jitsu glaubt – Sprüche klopfen ist nur ein Teil seiner Marketingstrategie. Manche Kämpfer müssen viel reden, um sich selbstsicher zu fühlen. Er ist ein großer Kerl mit einem großen Maul und ich werde es ihm stopfen.“