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Mike Russow vor dem größten Kampf seiner Karriere

Eine schwere Aufgabe wartet am 23. Juni auf Mike Russow: Bei UFC 147 kämpft er gegen den Brasilianer Fabricio Werdum in dessen Heimatland um den Einstieg in die Top-Ten der Weltrangliste.

Mike Russow hat momentan eine Erfolgsserie von elf hintereinander gewonnenen Kämpfen, vier davon in der UFC. Von siebzehn Kämpfen hat er nur einen verloren, seit 2007 ist er ungeschlagen. Um in der Weltrangliste ganz vorne zu stehen, fehlt dem 35 Jahre alten US-Amerikaner allerdings noch ein Sieg über einen Kämpfer aus der Spitze der Weltrangliste. Den will er sich am 23. Juni holen, wenn er bei UFC 147 auf Fabricio Werdum trifft.

„Das ist der größte Kampf in meiner Karriere“, sagt Russow. „Ich kämpfe gegen die Nummer fünf der Weltrangliste, und das in seinem Heimatland. Ein Sieg über ihn würde mich zu einem der fünf besten Schwergewichte der Welt machen. Ich will ihn vor den Augen seiner Fans besiegen und die Spitze der Schwergewichtsklasse erklimmen.“

UFC 147 findet im brasilianischen Belo Horizonte statt, die Unterstützung durch die fanatischen Zuschauer wird Werdum gewiss sein. Russow bestritt seinen letzten Kampf in seiner Heimatstadt Chicago, wo er immer noch als Polizist arbeitet. Er kennt also die Vor- und Nachteile eines Kampfes vor heimischem Publikum.

„Ich habe im Januar in Chicago gekämpft“, erzählt Russow. „Einerseits hat man Heimvorteil, andererseits hat man auch sehr viel Druck von außen. Ich denke, Werdum wird Dinge zeigen, die er sonst nie zeigen würde, nur um die Fans zufrieden zu stellen.“

In der Aussage von Werdum stecken beide Punkte, die Russow angesprochen hat. „Es motiviert mich sehr, in Brasilien zu kämpfen“, sagt der 34 Jahre alte Brasilianer. „Ich will den brasilianischen Fans einen Sieg schenken. Michael ist ein guter Bodenkämpfer, aber wenn er auch nur einen klitzekleinen Fehler macht, werde ich ihn zur Aufgabe zwingen.“

Ein Aufgabesieg ist Werdum bereits über Fedor Emelianenko und Alistair Overeem gelungen. Er ist nicht nur ein Schwarzgurt im brasilianischen Jiu-Jitsu, sondern mehrfacher Weltmeister. Bei seiner Rückkehr in die UFC, am 4. Februar bei UFC 143, besiegte er Roy Nelson einstimmig nach Punkten und zeigte dabei zudem große Fortschritte im Thaiboxen.

„Werdum hat sich im Stand extrem verbessert, aber er ist und bleibt ein Mattenmagier“, sagt Russow. „Ich bin jedoch zuversichtlich, dass ich auf dem Boden mit ihm mithalten kann. Ich habe keine Probleme damit, sein Spiel zu spielen. Ich weiß, dass er mich zu Boden bringen und zur Aufgabe zwingen will. Ich weiß auch, dass ich im BJJ nicht auf demselben Level bin wie er. Aber zum Glück ist das kein BJJ-Kampf, sondern ein MMA-Kampf. Jedes Mal, wenn er einen Aufgabegriff ansetzt, werde ich ihn mit Schlägen bestrafen.“

In seinem letzten Kampf besiegte Russow den Norweger John Olav Einemo, einen von Europas besten Bodenkämpfern. Der Kampf fand drei Runden lang fast ausschließlich auf dem Boden statt, wo Russow Einemo vollkommen neutralisierte.

Russow, auf dem College ein Ringer in der Division I, hat in der UFC nicht nur bewiesen, dass er auf der Matte zuhause ist, sondern dass er auch gute Nehmerqualitäten und große Schlagkraft hat, siehe seine vorzeitigen Siege über Jon Madsen und Todd Duffee. Nichtsdestotrotz geht Werdum als Favorit in ihren Kampf am 23. Juni.

„Ich bin der Außenseiter, aber ich bin eigentlich immer der Außenseiter“, sagt Russow. „Mir traut niemand etwas zu, man sieht in mir nur diesen etwas übergewichtig wirkenden Brocken. Aber damit komme ich zurecht, denn ich glaube fest an mich – und nur das zählt.“