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Mark Munoz ist zurück im Sattel

Zwei fulminante Erstrunden-Knockouts bei World Extreme Cagefighting
waren der Grund dafür, dass Mark Munoz im letzten Jahr mit einigen
Vorschusslorbeeren in sein UFC-Debüt gegangen ist. Matt Hamill machte
dem Hype mit einem platzierten Tritt zum Kopf ein schnelles Ende. Ein
Wechsel ins Mittelgewicht und drei Siege später scheint das
Titelgeschehen nun plötzlich nicht mehr allzu weit für ihn entfernt zu
sein. Mit einem Sieg über Yushin Okami am 1. August bei UFC on Versus 2
würde Munoz in der Mittelgewichtsrangliste einen großen Sprung nach
vorne machen.

„Ich denke, wenn ich Okami geschlagen habe, wäre ich mittendrin im
Titelgeschehen“, meint Mark Munoz. „Ich nehme ihn aber definitiv nicht
auf die leichte Schulter. Er ist ein ausgezeichneter Gegner und sehr
zäh. Ich nehme mir einen Kampf nach dem nächsten vor. Meine ganze
Konzentration liegt momentan darauf, diesen Kampf gegen Okami zu
gewinnen. Wenn mir in der Zukunft ein Titelkampf angeboten wird, werde
ich dem nachgehen. Aber ich bin aufgeregt. Ich wollte immer an der
Spitze stehen, egal was ich gemacht habe. Dieser Kampf ist zweifelsohne
ein Schritt in die richtige Richtung.“

Wohlgemerkt: Munoz sagt „wenn“ ich Yushin Okami geschlagen habe, nicht
„falls“. Ein Zeugnis für sein unerschütterliches Selbstvertrauen, das
seit seinem Wechsel ins Mittelgewicht von Kampf zu Kampf gewachsen ist.
„Ich gehe niemals mit dem Gedanken in den Kampf, dass ich verlieren
könnte“, erzählt der 32 Jahre alte Kalifornier. „Ich habe richtig hart
trainiert und glaube nicht, dass Okami mit meinem Tempo mithalten kann.
Ich werde ihm meinen Willen aufzwingen und wenn er doch mit meinem Tempo
mithalten kann, werdet ihr einen fantastischen Kampf sehen.“

Matt Hamill, einer der besten Ringer im Halbschwergewicht, ahmte im März
vergangenen Jahres Mirko Cro Cop danach und schickte Munoz bei UFC 96
gleich in der ersten Runde mit einem Kopftritt schlafen. Ein halbes Jahr
später debütierte Munoz in seiner neuen Gewichtsklasse. Gegen Nick
Catone reichte es jedoch nur zu einem Sieg durch geteilten
Punkteentscheid.

„Ich wusste, dass es schwierig werden würde“, erinnert sich Munoz.
„Deswegen trainierte ich sehr hart, um weiter wettbewerbsfähig sein zu
können. Mein Start verlief etwas holprig, mein Debüt lief nicht so, wie
ich es geplant hatte. Aber hey, Champions werden nicht daran gemessen,
wie viele Siege sie erreicht haben, sondern ob sie nach einer Niederlage
wieder auf die Beine kommen. Ich habe mich zurück aufs Pferd
geschwungen und bin weitergeritten.“

Im Januar fand Munoz bei UFC 108 gegen Ryan Jensen wieder zu alter
Stärke zurück. Bereits zur Hälfte der ersten Runde gab Jensen unter dem
harten Schlaghagel von Munoz auf. Kendall Grove bereitete Munoz im April
bei UFC 112 zunächst einige Schwierigkeiten und klingelte ihn sogar mit
einem Aufwärtshaken an. Doch dann gewann Munoz in der zweiten Runde die
Oberhand und setzte sich schließlich via TKO durch, was den beiden den
Bonus für den „Kampf des Abends“ einbrachte.

Die Zeit ist nun reif für Munoz, um gegen einen Gegner anzutreten, der
in der Mittelgewichtsklasse der UFC weit oben angesiedelt ist. Die Wahl
fiel auf Yushin Okami, der in der UFC von zehn Kämpfen acht gewonnen hat
und nur dem ehemaligen Champion Rich Franklin und dem nächsten
Titelherausforderer Chael Sonnen unterlegen war.

„Ich habe mich vorbereitet, indem ich mit größeren und stärkeren
Rechtsauslegern trainiert habe“, erzählt Munoz. „Ich habe früher schon
gegen starke Gegner gerungen, aber ich habe gehört, dass Okami
unglaublich kräftig ist und aufgrund seiner Kenntnisse im Judo eine gute
Postur hat. Aber meine Strategie ist kein Geheimnis: Ich werde
versuchen, ihn auf den Boden zu werfen und mein Ground and Pound zu
demonstrieren. Ich weiß, dass er darauf vorbereitet sein wird.“

Okami, der einer der physisch größten Kämpfer im Mittelgewicht ist,
versteht es gekonnt, Techniken aus dem Judo und dem Ringen miteinander
zu verknüpfen. Mit seiner taktischen Vorgehensweise hatte er in der
Vergangenheit bereits einigen Erfolg. In seinem letzten Kampf, einem
TKO-Sieg über Lucio Linhares im März bei der UFC Fight Night 21,
präsentierte sich der 29 Jahre alte Japaner im Standkampf extrem
verbessert. Okami schlug flüssige und vielseitige Kombinationen, gegen
die Linhares überhaupt kein Gegenmittel hatte. Diese Fortschritte hatten
sich bereits im Kampf gegen Evan Tanner abgezeichnet, doch erst in
diesem Jahr scheint es, als hätte es bei Okami endlich „klick“ gemacht.

„Wenn er mit mir boxen will, lässt er mir damit den Freiraum für ein
Takedown“, nimmt Munoz die Entwicklungen seines Gegners gelassen auf.
„Ich denke, dass seine Stärke im Judo liegt. Er drückt seine Gegner
gerne gegen den Käfig und zieht sie anschließend auf den Boden, wo er
dann sein Ground and Pound einsetzt. Aber er hat an seinem Striking
gearbeitet – ich habe seine Links-Rechts-Kombinationen gesehen und seine
linke Gerade ist ziemlich verheerend. Ich werde also versuchen,
mögliche Stellungsfehler bei ihm auszunutzen. Ich habe Videomaterial von
ihm gesichtet, wie er mit Ringern trainiert, deswegen freue ich mich
ziemlich darauf, gegen ihn zu kämpfen, damit ich weiß, wo ich gerade in
meiner Entwicklung stehe.“

Zweifelsohne gehört Munoz – was seine bisherigen Erfolge anbelangt – zu
den besten Ringern im Mittelgewicht. 2001 gewann er die
NCAA-Meisterschaften in der höchsten Klasse, der Division I. Außerdem
holte er eine Silbermedaille bei den Juniorenweltmeisterschaften der
FILA. Unter der Anleitung solcher MMA-Koryphäen wie Anderson Silva und
den Nogueira-Brüdern versucht er seit geraumer Zeit, seine Fähigkeiten
im Stand und auf dem Boden an sein hohes ringerisches Niveau anzupassen.

„Im MMA-Sport gibt es so viele unterschiedliche Arten zu gewinnen oder
zu verlieren. Man muss also auf all diese Situationen vorbereitet sein.
Beim Ringen konnte man wenigstens eine bestimmte Position ziemlich gut
beherrschen, weil man einfach nur ringen musste. Der MMA-Sport setzt
sich aus so vielen Disziplinen zusammen, dass man jeden Tag eine neue
Position lernt. Man hat da eine gewisse Erwartungshaltung und ich
glaube, deswegen ist es erforderlich, dass man auch jeden Tag trainiert
und diese Positionen lernt. Ich habe sehr viel an meinem Ground and
Pound und meinem Striking gearbeitet. Ich versuche, mich jedes Mal, wenn
ich meinen Fuß ins Octagon setze, zu verbessern. Ich habe ziemlich hart
trainiert und sehe mich diesen Kampf gewinnen – und zwar auf eine sehr
deutliche Art.“