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Jose Aldo verteidigt Titel, Brasilianer triumphieren bei UFC 142

In den meisten Hauptkämpfen setzten sich die brasilianischen Lokalmatadore durch, und auch im Vorprogramm kam am Zuckerhut Freude auf. Hier findet ihr alle wesentlichen Informationen zu UFC 142 aus Rio de Janeiro, Brasilien.

Jose Aldo ist endgültig in der UFC angekommen! Wer glaubte, dass der Federgewichtsweltmeister seit seinem Wechsel in die UFC etwas verloren hatte, wurde gestern eines Besseren belehrt. Aldo dominierte den Titelkampf bei UFC 142 gegen den ungeschlagenen Chad Mendes seit der ersten Sekunde und beendete ihn in der letzten Sekunde mit einem spektakulären Knockout wie zu seinen besten Zeiten bei World Extreme Cagefighting.

Mendes begann den Kampf mit Lowkicks, die von Aldo sofort mit weitaus härteren Lowkicks beantwortet wurden. Hier zeigte sich schon der Unterschied hinsichtlich Technik und Power zwischen dem Herausforderer und dem Titelverteidiger.

Im Laufe der ersten Runde versuchte Mendes mehrfach, Aldo zu Boden zu bringen, doch der US-Amerikaner scheiterte jedes Mal. Aldo hielt ihn mit Lowkicks auf Distanz und kam hin und wieder mit einem Schlag durch.

Kurz vor dem Ende der ersten Runde presste Mendes Aldo gegen den Käfig. Aldo drehte sich blitzschnell um und ging nahtlos zu einem Kniestoß über, der Mendes voll im Gesicht traf. Mendes ging schwer angeschlagen zu Boden, woraufhin Aldo mit einem Schlag nachsetzte. Sofort ging der Ringrichter dazwischen und beendete den Kampf eine Sekunde vor Schluss der Runde.

Aldo, der vor heimischem Publikum in Rio de Janeiro besonders motiviert schien, rannte nach seinem Sieg aus dem Octagon und genoss ein Bad in der Zuschauermenge. Es war, wie er vor dem Kampf angekündigt hatte: Er ließ die Fans vor Freude ausrasten.

Belfort schlägt Johnson trotz Gewichtsnachteil

Was als Neuanfang gedacht war, wurde beim offiziellen Wiegen zu einem Abschied: Anthony Johnson verpasste bei seinem Debüt in der Mittelgewichtsklasse das Gewichtslimit um fünf Kilogramm – ein solch unprofessionelles Verhalten hat es in der UFC bislang noch nicht gegeben. Eine Niederlage gegen den brasilianischen Publikumsliebling Vitor Belfort, und Johnson würde sich einer Entlassung konfrontiert sehen.

Dementsprechend aggressiv ging Johnson dann in den Kampf. Er fing einen Tritt ab und warf Belfort auf den Boden. Dort traf er ihn mit einem harten Schlag, aber nur wenige Sekunden später holte der Ringrichter die beiden aufgrund von Inaktivität in den Stand zurück.

Belfort traf Johnson mit einer Schlagkombination, fand sich aber kurz darauf erneut auf dem Boden wieder. Abermals war der Ringrichter der Ansicht, die beiden würden zu wenig arbeiten und beorderte sie auf die Beine.

Johnson marschierte weiter nach vorne, aber Belfort nutzte einen verfehlten Tritt aus, um ihm auf den Rücken zu klettern. Belfort bearbeitete Johnson auf dem Boden mit Schlägen und Ellenbogenstößen. Dann setzte er zum Rear Naked Choke an und zwang Johnson damit zur Aufgabe.

Für Belfort war es der erste Kampf in Brasilien seit dem 16. Oktober 1998. Als nächstes kämpft er gegen den Mann, den er damals in 44 Sekunden besiegt hat: Wanderlei Silva. Die beiden werden sich nach ihrer Tätigkeit als Trainer bei „The Ultimate Fighter: Brazil“ im Sommer im Octagon gegenüberstehen.

Rousimar Palhares weitet Trophäensammlung aus

Jeder Kampfsportler hat eine Vorliebe für bestimmte Techniken, aber Rousimar Palhares treibt es auf die Spitze. Wenn der bullige Brasilianer ein Bein seines Gegners greifen kann, ist der Kampf meistens in Kürze vorbei. Egal ob Heel Hook, Kneebar oder Ankle Lock – gehumpelt wird im Anschluss mit Sicherheit. Auch bei UFC 142 nahm sich Palahres zum Andenken ein gegnerisches Bein mit nach Hause, diesmal das des US-Amerikaners Mike Massenzio.

Aus dem Stand tauchte Palhares nach etwa einer Minute Kampfzeit unter, fischte nach Massenzios Bein und ließ sich Richtung Guard zurückfallen. Sobald er Massenzio auf dem Boden hatte, drehte sich Palhares in einen Heel Hook –  Massenzio gab sofort auf.

Kontroverser Kampfausgang bei Silva vs. Prater

Im Kampf zwischen Erick Silva, einem von Brasiliens größten Nachwuchstalenten, und dem debütierenden Carlo Prater kam es zu einem fragwürdigen Ende. Silva traf Prater früh mit einem Kniestoß zum Körper, stieß ihn anschließend zu Boden und setzte mit Hammerschlägen nach. Daraufhin brach der Ringrichter den Kampf nach nur 29 Sekunden ab.

Das Publikum feierte Silva als Sieger, doch bei der Verkündung des offiziellen Urteils folgte der Schock: Der Ringrichter disqualifizierte Silva aufgrund illegaler Schläge zum Hinterkopf seines Gegners und erklärte damit Prater zum Sieger. Ein Urteil, das Silva und sein Team garantiert anfechten werden.

Früher Kandidat für den Knockout des Jahres

Von dem Brasilianer Edson Barboza und dem Engländer Terry Etim wurde vor UFC 142 Großes erwartet. Die beiden übertrafen die Erwartungen aber noch, indem sie nicht nur den „Kampf des Abends“ hinlegten, sondern Barboza mit seinem Wheelkick zudem einen der eindrucksvollsten Knockouts in der Geschichte der UFC erzielte.

Etim fand gut in den Kampf und punktete mit seinem Jab sowie mit einem Takedown. Ab der zweiten Runde entfalteten allerdings Barbozas harte Lowkicks ihre Wirkung. Etim war nicht mehr so leichtfüßig auf den Beinen, und Barboza setzte ihm im Stand immer mehr zu.

In der dritten Runde dann das überragende Ende: Barboza drehte sich auf dem vorderen Bein um die eigene Achse, riss sein hinteres Bein hoch und traf Etim mit dem Fuß voll im Gesicht. Etim fiel stocksteif zu Boden und blieb KO liegen.

Erfolgreiche Rückkehr von Gabriel Gonzaga

Nicht nur im Hauptprogramm, auch im Vorprogramm dominierten die Brasilianer. Thiago Tavares besiegte zum Schluss der Vorkämpfe den Kanadier Sam Stout einstimmig nach Punkten.

Der ehemalige Schwergewichtstitelherausforderer Gabriel Gonzaga, der seit Oktober 2010 nicht mehr in der UFC gekämpft hatte, stand bei seiner Rückkehr seinem debütierenden Landsmann Ednaldo Oliveira gegenüber. Nachdem Gonzaga Oliveira auf die Matte zerrte, setzte er – ohne die Back Mount zu haben – zu einem Rear Naked Choke an, mit dem er sich nach nur wenig Gegenwehr den Aufgabesieg holte.

Yuri Alcantara setzte sich gegen den Japaner Michihiro Omigawa einstimmig nach Punkten durch. Zweimal hätte Alcantara den Kampf durch Aufgabe beenden können, doch in der ersten Runde verhinderte der Rundengong seinen Sieg mittels Armhebel, während sich Omigawa in der zweiten Runde aus einem Rear Naked Choke herauswieseln konnte.

Der US-Amerikaner Mike Pyle sorgte für den einzigen Wermutstropfen des Abends, als er den Brasilianer Ricardo Funch mit einer rechten Geraden anklingelte, mit einem Kniestoß zum Kopf von den Beinen holte und dann mit den nachfolgenden Schlägen auf dem Boden das Kampfende herbeiführte.

Im Eröffnungskampf gewann Felipe Arantes gegen seinen debütierenden Landsmann Antonio Carvalho einstimmig nach Punkten.