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John Maguire und der Siegeszug des Gypsy Jiu-Jitsu

Der Engländer John Maguire debütierte bei UFC 138 erfolgreich in der UFC. Am 14. April kämpft er im Hauptprogramm von „UFC on Fuel TV 2“ gegen DaMarques Johnson.

Für John Maguire ging am 5. November 2011 ein Kindheitstraum in Erfüllung: Er durfte in seiner Heimat sein UFC-Debüt feiern. Der 28 Jahre alte Engländer ist von klein auf UFC-Fan gewesen, fing aber erst im Jahr 2005 mit professionellem Training an, um das Octagon nicht immer nur von außen sehen zu müssen.

„Seit meiner ersten Trainingseinheit arbeite ich darauf hin, in der UFC zu kämpfen“, erzählt Maguire. „Ich verfolge die UFC seit meiner Kindheit. Ich habe immer mit meinem Bruder gekämpft. Als die UFC in England ausgestrahlt wurde, waren wir sofort begeistert. Wir haben die Techniken ausprobiert und so getan, als wären wir Tito Ortiz. Mein Bruder und ich haben jede einzelne Veranstaltung der UFC gesehen. Ich denke, ich weiß noch von jeder Veranstaltung den Hauptkampf!“

Ganz England sah Maguire zu, als er bei UFC 138 in Birmingham zum ersten Mal im Octagon stand – dem Ort, in dem einige seiner großen Vorbilder kämpften, allen voran Tito Ortiz. Allerdings verlief sein Debüt zunächst etwas holprig– sein Gegner, der US-Amerikaner Justin Edwards, schlug ihn zu Beginn der ersten Runde nieder und war drauf und dran, den Kampf zu beenden.

„Es war einfach so surreal, plötzlich im Octagon zu stehen“, blickt Maguire zurück. „Alles lief in Zeitlupe ab. Der Niederschlag hat mich wachgerüttelt, von da an habe ich Gas gegeben und den Kampf noch gedreht und gewonnen. Nachdem ich wieder bei Sinnen war, dachte ich, es gibt jetzt keine Möglichkeit mehr, wie ich den Kampf verlieren könnte. Und letzten Endes konnten die Zuschauer sehen, dass ich Schläge kassieren und dann stark zurückkommen kann.“

Maguire war an diesem Abend ein Opfer der berühmten „Octagon Jitters“ – dem Lampenfieber, das viele Kämpfer erleiden, wenn sie zum ersten Mal ins Octagon steigen. Ganz zu schweigen von der großen Aufmerksamkeit durch Fans und Medien, mit der man als neuer UFC-Kämpfer erst einmal zurechtkommen muss.

„Vor meinem Debüt lastete ein großer Druck auf mir“, sagt Maguire. „Die Menschen nannten mich schon vorher ‚UFC-Kämpfer‘. Aber man ist erst ein UFC-Kämpfer, wenn man im Octagon gewonnen hat. Jetzt können sie mich ruhig ‚UFC-Kämpfer‘ nennen.“

Ein MMA-Kämpfer ist Maguire seit genau sechs Jahren. In seiner Heimat erkämpfte er sich eine Bilanz von 16-3, seine größten Erfolge dabei waren der Gewinn der Weltergewichtstitel von OMMAC und UCMMA.

Englischen MMA-Kämpfern wird oft vorgeworfen, nur im Stand gut zu sein und ihren amerikanischen Kollegen im Ringen und Bodenkampf unterlegen zu sein. Maguire hat bei UFC 138 das Gegenteil bewiesen.

„Ich habe gezeigt, dass ich ein guter Bodenkämpfer und Ringer bin“, sagt Maguire. „Ich habe bewiesen, dass Gypsy Jiu-Jitsu funktioniert. Ich habe keinen Rang im BJJ, also nenne ich meinen Stil einfach Gypsy Jiu-Jitsu. Der Name kommt daher, dass ich ein englischer Reisender bin, ein Gypsy.“

Mit seinem Gypsy Jiu-Jitsu hat Maguire bislang neun Siege erkämpft. Lyoto Machida hatte einmal die Ära des Machida-Karate eingeläutet – ob wir in naher Zukunft der Ära des Gypsy Jiu-Jitsu entgegenfiebern werden?