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Bei UFC 124 treffen am 11. Dezember zwei Leichtgewichte aufeinander, die sich für die letzte Veranstaltung in diesem Jahr viel vorgenommen haben. Jim Miller will sich mit einem Sieg für einen Titelkampf empfehlen, Charles Oliveira den Hype um seine Person rechtfertigen.
Jim Miller hat sieben von acht Kämpfen in der UFC gewonnen, aber wenn es um das Titelgeschehen im Leichtgewicht geht, wird sein Name nur selten genannt. Dabei sind die einzigen Makel in seiner beachtlichen Kampfbilanz von 18-2 zwei Punktniederlagen gegen den amtierenden UFC Leichtgewichtschampion Frank Edgar und dessen kommenden Herausforderer Gray Maynard.
„Ich denke, dass ich von manchen Seiten nicht so viel Respekt bekomme, wie ich verdiene, weil ich noch keinen der namhaften Kämpfer besiegt habe“, erzählt der 27 Jahre alte Miller. „Aber das liegt nicht daran, dass ich nicht verlangt habe, gegen sie zu kämpfen! Ich denke, ich verdiene denselben Hype, der momentan um Evan Dunham gemacht wird. Ich habe bereits zwanzig Kämpfe auf dem Buckel und versuche immer, gegen die härtesten Gegner anzutreten. Ich habe gegen großartige Standkämpfer, großartige Ringer und großartige Bodenkämpfer gekämpft.“
Im Einzelnen sind das Gleison Tibau, Mark Bocek, Duane Ludwig, Steve Lopez, Mac Danzig, Matt Wiman und David Baron. Alles hochkarätige Sportler, die einem Kämpfer das Leben im Octagon sehr schwer machen können. Miller hat jeden von ihnen ohne größere Probleme besiegt. Bei UFC 124 trifft er auf einen weiteren unangenehmen Gegner: den unbesiegten Brasilianer Charles Oliveira, der sich in diesem Jahr mit einem Blitzsieg gegen Darren Elkins und einem unterhaltsamen Aufgabesieg gegen Efrain Escudero hervorgetan hat.
„Ein Sieg gegen Charles würde mich in die Position für einen Kampf bringen, in dem der nächste Titelherausforderer gekürt wird“, meint Miller. „Ich finde, dass er noch nie gegen jemanden meines Kalibers gekämpft hat. Und ich denke, dass mir sein Kampfstil liegt und dass ich meinen Kraftvorteil nutzen kann, um zu bestimmen, wo der Kampf stattfindet. Er ist ein schwerer Gegner, aber ich bin schon gegen ganz andere Kämpfer angetreten. Er gehört zu denjenigen, die zwar sehr vielseitig sind, aber in den einzelnen Aspekten des Sports nicht so gefährlich. Er ist sehr selbstbewusst, aber ich bin für ihn bereit.“
Miller ist selbst ein sehr vielseitiger Kämpfer: Er hat einen Schwarzgurt im brasilianischen Jiu-Jitsu, er rang auf dem College in der Division I der NCAA und er verbessert von Kampf zu Kampf seine boxerischen Fähigkeiten. Ein vorzeitiger Sieg gelang ihm bislang jedoch nur dreimal im Octagon – das unterscheidet ihn von direkten Konkurrenten wie George Sotiropoulos und Kenny Florian, die fast jeden ihrer Kämpfe durch Aufgabe oder TKO entscheiden.
„Natürlich ist es großartig, wenn man einen Bonus für den besten Kampf oder den besten Aufgabegriff des Abends bekommt“, sagt Miller. „Man kann sich jedoch nicht nur darauf konzentrieren. Aber natürlich will ich jeden Kampf unbedingt vorzeitig beenden – selbst als ich ein junger Ringer war, ging es mir immer nur darum, meinen Gegner zu schultern. Wenn ich mit dieser Einstellung ins Octagon steige und Charles den Hype um sich beibehalten will, dann steht den Fans ein aufregender Kampf bevor.“
Und einem siegreichen Miller die seit langem erhoffte Chance, ins Titelgeschehen eingreifen zu können.