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Ilir Latifi nutzt die Chance seines Lebens

Mit sechs Tagen Vorbereitungszeit tritt Ilir Latifi im Hauptkampf von „UFC on Fuel TV 9“ gegen Gegard Mousasi an.

Stellt euch das mal vor: Ihr debütiert in der UFC. Im Hauptkampf. In eurer Heimat. Gegen einen Kämpfer aus der Weltelite. Ein Traum? Nicht für Ilir Latifi, einen 29 Jahre alten Schweden mit albanischen Wurzeln. Er wird am Samstag bei „UFC on Fuel TV 9“ in Stockholm gegen den ehemaligen Strikeforce-Champion Gegard Mousasi sein UFC-Debüt feiern.

„Wer hat so etwas jemals gemacht?“, fragt Latifi und weiß selbst die Antwort: „Niemand. Mir fällt zumindest keiner ein.“

Des einen Leid…

Am Sonntag versetzte eine Nachricht ganz Skandinavien in Schock: Alexander Gustafsson, Nordeuropas größte Hoffnung auf einen Weltmeistertitel in der UFC, zog sich beim Abschlusstraining eine Schnittwunde über der Augenbraue zu. Der schwedische MMA-Verband SMMAF lässt ihn daher nicht bei „UFC on Fuel TV 9“ kämpfen. Ein Ersatz musste her – und zwar schnell. Kaum hatte sich die Nachricht herumgesprochen, rührten Latifi und sein Management im Internet die Werbetrommel.

„Ich hätte nie geglaubt, dass die UFC mich wählen würde“, sagt Latifi. „Die UFC hat so viele Kämpfer unter Vertrag – ich ging einfach davon aus, dass sich jemand anderes als Ersatz finden würde. Aber irgendetwas in mir drin sagte mir, ich solle noch an diesem Abend nach Stockholm fahren.“

Also packte Latifi seine Sporttasche, stieg um 22 Uhr ins Auto und kam um drei Uhr morgens in der schwedischen Hauptstadt an. Erst am Dienstag erfuhr er, dass er Gustafsson ersetzen darf.

„Man erhält nicht jeden Tag die Möglichkeit, gegen die besten Kämpfer der Welt ins Octagon zu steigen“, sagt Latifi. „Wenn man diese Möglichkeit erhält, muss man sie ergreifen. Ich werde mein Bestes geben und meine Fans und meine Landsleute stolz machen.“

Mit Ringen zum Erfolg?

Latifi hat eine Kampfbilanz von 7-2. Hinter Gustafsson gilt er als das zweitbeste Halbschwergewicht Skandinaviens. Bereits mit seinem ersten Profikampf im Mai 2008 machte sich Latifi in der europäischen Szene einen Namen: Sein Gegner und er zerstörten während ihres Kampfs den Ring. Sein UFC-Debüt feiert er an diesem Samstag unerwartet, aber nicht unvorbereitet.

„Das Leben an sich bereitet uns für solche Situationen vor“, sagt Latifi. „Niemand wird in eine Situation geführt, auf die er nicht vorbereitet ist. Ich gehe zwar ohne Trainingslager in den Kampf, aber ich glaube an mich. Sonst hätte ich den Kampf nicht angenommen.“

Bevor sich Latifi dem MMA-Sport widmete, hatte er fast sein ganzes Leben lang gerungen. Im griechisch-römischen Stil schaffte er es bis in die Nationalmannschaft. Mousasi ist zwar ein vielseitiger Kämpfer, der im Stand und auf dem Boden gefährlich ist, doch das Ringen ist seine große Schwäche – und Latifis große Chance, diesen Kampf zu gewinnen.

„Gegard Mousasi ist ein großartiger Kämpfer“, sagt Latifi. „Es wird eine schwierige Aufgabe für mich. Aber wenn ich mir nicht sicher wäre, dass ich das Zeug habe, ihn zu besiegen, hätte ich mich nicht als Ersatzgegner angeboten.“