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Gerald Harris – Das Ein-Mann-Begrüßungskomitee

Die drei Gegner, die Gerald Harris bislang im Octagon vor die Fäuste bekam, waren allesamt Neulinge in der UFC. Auch sein Gegner bei UFC 123, Maiquel Falcao, wird am 20. November seinen ersten Kampf im berühmtesten Käfig der Welt bestreiten. Zufall… oder?!

Man könnte fast meinen, die UFC habe den 31 Jahre alten Gerald Harris nicht nur als Kämpfer verpflichtet, sondern auch als Begrüßungskomitee für Debütanten. Seine ersten drei Kontrahenten kamen alle frisch aus kleineren amerikanischen Veranstaltungen. Aber noch eines hatten sie gemeinsam: Sie waren zuvor alle unbesiegt.

Die Begrüßung fiel jedoch stets etwas ruppig aus, denn Harris bediente sich seiner unbändigen Kraft und explosiven Power und knockte einen nach dem anderen aus. Im Januar dieses Jahres besiegte er John Salter in Runde drei, Mario Miranda im März in Runde eins und Dave Branch im Juli in Runde drei. Zweimal bekam der Ringer für seine Siege den Bonus für den „Knockout des Abends“.

„Ich denke, es ist keine gute Idee von ihnen, gleich in ihrem Debüt gegen mich zu kämpfen“, lacht Harris, Inhaber einer Kampfbilanz von 17-2. „Aber für mich ist es auch nicht einfach. Es ist sogar sehr schwierig, denn von den Kämpfern, die schon in der UFC sind, findet man leicht Videomaterial. Die anderen Kämpfer gehen vorsichtiger damit um. Was man auf YouTube sehen kann, ist meist schon ziemlich alt. Das erinnert mich an die Zeiten, als ich noch auf kleineren Veranstaltungen kämpfte. Da wusste man auch nicht so genau, was der Gegner alles kann. Aber es macht mir nichts aus, dass meine Gegner viel Videomaterial von mir haben. Ich konzentriere mich einfach darauf, was ich tun werde und nicht auf das, was mein Gegner tun wird.“

Ein Video von Harris hat es im Sommer sogar in die Rotation von ESPN geschafft, dem größten Sportfernsehsender der Welt. Es zeigt das Ende seines Kampfes gegen Dave Branch, den er mit einem gewaltigen Slam ins Reich der Träume beförderte. Ähnliches hat er auch gegen den Brasilianer Maiquel Falcao vor, der aus der Kaderschmiede von Chute Boxe stammt. Doch mit einer Kampfbilanz von 25-3 mit 21 Siegen durch (T)KO ist Falcao der bei weitem herausforderndste Gegner, dem sich Harris bislang stellen musste.

„Immerhin beträgt seine Kampfbilanz nicht 0-25“, schmunzelt Harris. „Er ist besser als alle, gegen die ich vorher gekämpft habe. Aber ich beurteile jemanden nicht nach seiner Kampfbilanz oder seinen bisherigen Gegnern. Wenn ich jemanden mit einer Kampfbilanz von 5-0 vor mir habe, der schon fünf UFC Champions geschlagen hat, macht mich das auch nicht nervöser als jemand, der gegen fünf Gegner mit einer Kampfbilanz von 0-0 gekämpft hat. Man weiß nie so richtig, was der Gegner alles drauf hat.“

Nachdem Harris im Frühjahr 2008 vom späteren Sieger Amir Sadollah bei The Ultimate Fighter 7 aus dem Rennen um einen UFC-Vertrag geworfen wurde, musste sich das Mittelgewicht sein UFC-Debüt hart erkämpfen. Sieben eindrucksvolle Siege in Folge bei kleineren Veranstaltungen waren seine Fahrkarte ins Octagon. „Als ich endlich in die UFC kam, erwarteten viele Menschen von mir, dass ich mein Debüt gewinnen würde. Aber dass ich dann weiterhin so erfolgreich sein würde, hätten sie nicht geglaubt“, erzählt Harris. „Ich darf mir jetzt aber nicht selbst auf die Schulter klopfen und in Vergangenem schwelgen. Ich muss ehrgeizig und hungrig bleiben. Das ist wichtig!“

Mit einem Sieg am 20. November würde sich Harris als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für den Titel des größten Senkrechtstarters des Jahres 2010 positionieren. Dann wären die Zeiten des Ein-Mann-Begrüßungskomitees vorbei und er selbst würde von seinem nächsten Gegner „herzlich“ in Empfang genommen werden. Und zwar im Club der zehn besten Kämpfer der UFC Mittelgewichtsklasse.