Im Hauptkampf von UFC 119 wird die alte Fehde zwischen UFC und PRIDE wiederbelebt: Der zweifache UFC Schwergewichtschampion Frank Mir tritt gegen die Mirko Cro Cop an, der seine größten Erfolge bei der japanischen Veranstaltungsreihe feierte. Mir will Cro Cop am 25. September nicht nur besiegen, sondern ihn in den wohlverdienten Ruhestand schicken.
„Ich bin schon seit Ewigkeiten in der UFC. Ich denke, ich repräsentiere die UFC“, erzählt Mir. „Cro Cop ist jetzt zwar in der UFC, seinen Namen hat er sich jedoch bei PRIDE gemacht. Für mich ist dieser Kampf eine gute Gelegenheit, denjenigen Menschen, die damals meinten, PRIDE wäre die Nummer eins, aufzuzeigen, wie falsch sie doch lagen.“
Mir gewann seinen ersten UFC Schwergewichtstitel im Juni 2004 – kurz vor seinem schweren Motorradunfall, der eine zweijährige Pause nach sich zog. Im Dezember 2008 schlug der 31 Jahre alte US-Amerikaner eine andere PRIDE-Legende, Antonio Rodrigo Nogueira, durch TKO, um sich seinen zweiten Schwergewichtstitel zu sichern. Obwohl er ein Schwarzgurt im Kenpo Karate ist, war Mir nie für seine herausragenden Fähigkeiten im Stand bekannt. Das änderte sich mit Nogueiras erster vorzeitiger Niederlage. Auch den französischen Thaiboxer Cheick Kongo schlug der BJJ-Schwarzgurt ein Jahr später mit präzisen Schlägen zu Boden, ehe er ihn zur Aufgabe zwang.
„Mittlerweile schlage ich meine Sparringspartner nieder, wenn ich sie nur am Arm treffe“, kommentiert Mir seine verbesserten Fähigkeiten im Stand. „Wenn Cro Cop meine boxerischen Fähigkeiten auf die Probe stellen will, na dann viel Glück. Fügt man meine ringerischen Fähigkeiten hinzu, an denen ich zuletzt eifrig gefeilt habe, und meine Fähigkeiten im Bodenkampf, die den seinen überlegen sind, wird klar, dass es so viele unterschiedliche Dinge gibt, wegen denen sich Cro Cop in unserem Kampf Sorgen machen muss.“
Gewohnt selbstbewusst geht Mir wie selbstverständlich von einem Sieg aus. Immerhin zollt er Cro Cop für dessen Können im Stand noch ein wenig Respekt. „Ich finde, dass er sich immer noch ziemlich schnell bewegt“, sagt Mir über den kroatischen Kickboxer. „Seine Schläge kommen schnell, seine Tritte kommen schnell. Aber ich glaube, sobald sich die Käfigtür schließt, liegen alle Vorteile auf meiner Seite. Ich wüsste keinen Bereich, in dem ich mich gegen Cro Cop nicht wohl fühlen würde. Wenn ich keinen Schritt zurückweiche, sondern ständig aggressiv nach vorne gehe, werde ich ihn von Anfang bis Ende vorführen können. Dann wäre ich sehr zufrieden.“
Seinen letzten Kampf hat Mir verloren: Im März knockte ihn Shane Carwin in der ersten Runde aus. Doch das soll keine Rolle spielen, Mir sieht lieber nach vorne oder ganz weit zurück. Er kann es nicht lassen, sich mit seinen vergangenen Siegen, wie denen gegen Brock Lesnar, Antonio Rodrigo Nogueira oder Tim Sylvia zu rühmen. Cro Cop soll bald auch auf dieser Liste stehen. Aber mehr noch. Mir hat vor, Cro Cop zum endgültigen Rücktritt zu bewegen:
„Cro Cop wäre definitiv eine tolle Ergänzung meiner Trophäenwand. Dort hängen bereits Lesnars Bein und Nogueiras Kinn. Ein Stück von Cro Cops Anatomie dort aufzuhängen, wäre ziemlich prima. Der Kampf wird damit enden, dass Cro Cop sich dazu entscheidet, von seiner sportlichen Karriere zurückzutreten. Er wird nicht mehr kämpfen wollen. Er braucht einfach nur noch einen guten Grund, um die Faustschützer an den Nagel zu hängen. Den werde ich ihm liefern.“