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Die Rangfolge im Schwergewicht ist geklärt, aber wie schlug sich Kenny Florian in seinem Federgewichtdebüt? Hier findet ihr alle wesentlichen Informationen zu UFC 131 aus Vancouver, British Columbia, Kanada.
26 Kämpfe hatten Junior dos Santos und Shane Carwin vor UFC 131 insgesamt bestritten – 23 davon endeten in der ersten Runde. Danach sah es auch am 11. Juni aus, als Dos Santos Carwin in den ersten vier Minuten ausboxte und kurz vor Schluss niederschlug. Carwin bewies jedoch erstaunliche Nehmerqualitäten und hielt dem nachfolgenden Ground and Pound von Dos Santos stand.
Auch in Runde zwei bestimmte Dos Santos dank seiner Schnelligkeit und seiner boxerischen Überlegenheit das Geschehen. Zwei Schläge von Carwin rüttelten den Brasilianer wach, aber dann ging er wieder zu seiner effektiven Taktik über: mit dem Jab die Deckung öffnen und mit der rechten Gerade oder dem rechten Haken nachsetzen.
Die ersten vier Minuten der letzten Runde verliefen ebenso wie die ersten beiden Runde: Dos Santos dominierte den Standkampf mit Boxtechniken. Eine Minute vor Schluss entdeckte er aber den Ringer in sich und brachte Carwin zu Boden. Es folgten einige harte Schläge, ehe Carwin wieder aufstehen konnte. Mit dem Schlussgong warf Dos Santos ihn erneut auf die Matte.
Alle drei Punktrichter werteten den Kampf für Junior Dos Santos, der nun offizieller Herausforderer auf den Schwergewichtstitel des amtierenden Weltmeisters Cain Velasquez ist.
Kenny Florian auf Rekordjagd: Mit seinem Federgewichtdebüt bei UFC 131 wurde er der erste Kämpfer in der UFC, der in vier unterschiedlichen Gewichtsklassen ins Octagon gestiegen ist. Vor seinem Kampf gegen den Brasilianer Diego Nunes stellte sich natürlich die Frage, inwieweit Florian die große Gewichtsabnahme verkraften würde. Die beantwortete er, indem er bis zum Schluss des Kampfes sehr aktiv blieb, während Nunes ab der Hälfte der Kampfzeit konditionell einbrach.
Nunes bestimmte die erste Runde mit seiner vielfältigen Attacke im Stand, einem Takedown und einer Schlagserie am Ende, mit der er Florian sogar niederschlug. Anschließend übernahm jedoch Florian das Kommando. Plötzlich landete er im Stand die besseren Treffer, und nach einem Takedown bearbeitete er Nunes mit Ground and Pound. Genauso verlief auch die dritte Runde. Nunes rüttelte Florian kurz vor Schluss noch einmal durch, aber es war nicht genug, um den Kampf noch für sich zu entscheiden. Kenny Florian war auf allen drei Punktrichterzetteln der Sieger.
Der Brasilianer Demian Maia ist einer der besten Bodenkämpfer der Welt, doch gegen den schlagkräftigen Ringer Mark Munoz zeigte er in der ersten Runde, wie sehr er sich im Stand weiterentwickelt hat. Maia drängte Munoz in die Defensive und gewann fast jeden Schlagabtausch.
In der zweiten Runde wendete sich das Blatt: Maia versuchte Munoz zu Boden zu bringen, doch der verteidigte sich mit harten Schlägen zum Körper. Eine ausgeglichene dritte Runde verlief zunächst gut für Munoz: Endlich gelang es ihm, Maia auf die Matte zu befördern. Der bedrohte ihn jedoch kurze Zeit später mit einem Nackenhebel. Zurück im Stand gelang keinem mehr ein Takedown, stattdessen verbrachten sie den Rest der Runde im Clinch.
Ein sehr enger Kampf, in dem aber alle drei Punktrichter Mark Munoz vorne sahen.
Nach fünf Jahren Auszeit gab der Norweger Jon Olav Einemo sein Comeback – und dann gleich in der UFC. Der ADCC-Weltmeister feierte bei UFC 131, wie auch sein Gegner Dave Herman, sein Octagon-Debüt. In der ersten Runde tasteten sich beide noch vorsichtig ab. Einemo erkämpfte sich ein Takedown, konnte aus seiner guten Position auf dem Boden jedoch nichts erreichen.
Die zweite Runde entwickelte sich zu einer wahren Schlacht. Einemo klingelte Herman mit einer Linken und einem Kniestoß an, aber Herman revanchierte sich mit einem linken Haken und einem Kniestoß. Einemo ging zu Boden und musste Ellenbogenstöße einstecken, kam aber wieder auf die Beine. Zurück im Stand traf Herman ihn erneut mit einem Kniestoß zum Kopf, gefolgt von einer Rechten. Diesmal setzte Herman mit seinen Schlägen effektiver nach, woraufhin der Ringrichter den Kampf abbrach.
Donald Cerrone hatte mehr Probleme als erwartet mit dem kurzfristig eingesprungenen Brasilianer Vagner Rocha. Zwar dominierte er den Kampf drei Runden lang im Stand, vor allem mit knüppelharten Lowkicks, doch er agierte über weite Strecken zu zurückhaltend, um ein vorzeitiges Ende herbeiführen zu können. Am Ende sprang für ihn ein einstimmiger Punktsieg heraus.
Nachdem seine letzten acht UFC-Kämpfe alle über die volle Distanz von drei Runden gingen, machte der Kanadier Sam Stout seinem Spitznamen „Hands of Stone“ wieder alle Ehre. Er und Yves Edwards feuerten in der ersten Runde gleichzeitig ihre Haken ab – Edwards traf als erster, aber Stout traf härter und schlug Edwards eiskalt KO.
Chris Weidman, eines der derzeit größten Talente in der Mittelgewichtsklasse, nahm den Kampf bei UFC 131 erneut kurzfristig ein. Wie auch in seinem UFC-Debüt wirkte sich das jedoch nicht nachteilig aus – ganz im Gegenteil: Weidman erkämpfte sich wieder einen souveränen Sieg. Der Kanadier Jesse Bongfeldt klingelte ihn mit einem Tritt zum Kopf an, doch Weidman rettete sich in den Clinch und brachte ihn zu Boden. Dort versuchte er zweimal, einen Kimura aus der North-South-Position anzusetzen, doch Bongfeldt kam beide Male in die Guard zurück. Wenig später nahm Weidman Bongfeldt im Stehen in einen Guillotine Choke und zwang ihn damit zur Aufgabe.
Mike Massenzio hatte nur eine Woche Vorbereitungszeit und er kämpfte in einer höheren Gewichtsklasse als normalerweise. Dennoch hielt er drei Runden gegen den „Ultimate Fighter 8“-Teilnehmer Krzystof Soszynski durch. Soszynski verteidigte sich gut gegen Massenzios Takedowns und brachte ihn selbst einige Male zu Boden. Drei Runden lang setzte er ihm aus der Oberlage mit Ground and Pound zu, um einen einstimmigen Punktsieg einzufahren.
Im Kampf zwischen James Head und dem unbesiegten Kanadier Nick Ring zeigte sich deutlich der Unterschied zwischen BJJ-Blaugurt und BJJ-Braungurt. Head schlug den „Ultimate Fighter 11“-Teilnehmer in der ersten Runde mit einer Rechten nieder, wurde ansonsten aber von ihm auf dem Boden kontrolliert und mit Ground and Pound bearbeitet. Kurz vor Schluss des Kampfes zwang Ring ihn schließlich mit einem Rear Naked Choke zur Aufgabe.
Das 22 Jahre junge Federgewichtstalent Dustin Poirier holte sich gegen den debütierenden Jason Young einen einstimmigen Punktsieg. Poirier schlug den englischen Kickboxer mit dessen eigenen Waffen und hatte zudem auch auf dem Boden die Vorteile.
Die Schwergewichte Joey Beltran und Aaron Rosa lieferten sich zwei Runden lang einen wilden Schlagabtausch nach dem anderen. In der dritten Runde klingelte Beltran Rosa an und zog ihn auf den Boden. Dort beendete er den Kampf dann mit Ground and Pound.
Darren Elkins fuhr gegen den Japaner Michihiro Omigawa einen fragwürdigen Punktsieg ein. Omigawa landete nach einer engen ersten Runde in den beiden letzten Runden die besseren Treffer im Stand, ging aber dennoch als Verlierer aus dem Kampf hervor.