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Der Meister des Triangle Chokes kommt aus England

Der unbesiegte Bodenkampfspezialist Paul Sass kämpft am 29. September bei UFC on Fuel TV 5 in Nottingham gegen Matt Wiman.

Paul Sass ist der unbekannteste Rekordhalter in der UFC. Sieben Kämpfe in Folge hat der 24 Jahre alte Engländer mit seiner Spezialität gewonnen, dem Triangle Choke. Das waren nicht nur irgendwelche Kämpfe, sondern die ersten sieben Kämpfe seiner Karriere. Das ist einsame Weltspitze – die Gracie-Familie wäre stolz auf ihn.

„Es war fast Schicksal, dass ich so viele Kämpfe damit gewonnen habe“, meint Sass, der seitdem den Spitznamen „Sassangle“ trägt. „Bei meinem ersten Bodenkampftraining gelang es mir gleich, zwei Trainingspartner im Triangle Choke abklopfen zu lassen. Damals hatte man mir die Technik noch nicht einmal richtig beigebracht – es kam mir einfach so natürlich vor. In meinen ersten MMA-Kämpfen habe ich nie zwanghaft versucht, einen Triangle Choke anzusetzen, es kam einfach automatisch dazu. Ich sah die Möglichkeit, einen anzusetzen und nutzte sie aus.“

Sass, ein Braungurt im brasilianischen Jiu-Jitsu und Lilagurt im Luta Livre, ist einer der wenigen Kämpfer, die es sich leisten können, den Gegner aus dem Stand in ihre Guard zu ziehen. Heutzutage bewerten die Punktrichter meist denjenigen Kämpfer besser, der sich in der Oberlage befindet, selbst wenn der unten liegende Kämpfer mit einem Aufgabegriff nach dem anderen angreift – deswegen bleibt niemand gerne lange auf dem Rücken. Sass aber ist so voller Selbstvertrauen, seinen Gegner innerhalb von drei Runden zur Aufgabe zwingen zu können, dass er bereitwillig aus der Guard heraus agiert.

Sass gefällt es, dass er sich auf diese Weise von seinen Landsleuten abhebt.  Das Klischee des britischen Kämpfers, der mit Vorliebe im Stand kämpft und ringerische Defizite hat, trifft auf viele Engländer in der UFC zu, egal ob sie Dan Hardy, Che Mills oder Jason Young heißen. Sass hat sich in seiner Heimat einen Namen gemacht, weil er anders ist.

„Ich bin wohl das komplette Gegenteil meiner englischen Kollegen“, sagt Sass mit einem Lachen. „Ich war noch nie so wie alle anderen. Ich habe erst mit dem Bodenkampf angefangen und bin dann zum Standkampf übergegangen. Die meisten haben es genau andersherum gemacht. Ich habe mich jahrelang nur auf den Bodenkampf konzentriert, deswegen ist mein oberstes Ziel, einen Kampf auf den Boden zu verlagern und einen Aufgabegriff anzusetzen. Ich glaube nicht, dass sich diese Einstellung ändern wird – Aufgabegriffe sind mein Ding.“

Im Oktober 2010 debütierte Sass bei UFC 120 in London gegen den Kanadier Mark Holst. Den Kampf gewann er mit einem Triangle Choke, seinem insgesamt achten. Ein Jahr später brachte er Michael Johnson mit einem gedrehten Beinhebel zur Aufgabe. Im Mai ließ er Jacob Volkmann in einer Triangle-Armbar abklopfen.

Seine Gegner sind von Mal zu Mal besser geworden. Am 29. September steht Sass bei UFC on Fuel TV 5 in Nottingham vor seiner bislang größten Herausforderung: Der US-Amerikaner Matt Wiman ist ein erfahrener Kämpfer, der in allen Distanzen sehr gut ausgebildet ist. Sass geht als Außenseiter in den Kampf, doch die englischen Fans erwarten selbstverständlich einen weiteren Aufgabesieg.

„Ich fühle mich dadurch nicht unter Druck gesetzt“, erzählt Sass. „In allen meinen bisherigen Kämpfen war ich der Außenseiter, ich bin das gewöhnt. Nervös macht mich das nicht, es motiviert mich aber. Es ist toll, wieder zuhause kämpfen zu können – meine Heimatstadt ist nicht weit von Nottingham entfernt. Matt Wiman ist ein harter Gegner, aber ich werde wie immer versuchen, den Kampf so schnell wie möglich zu beenden. Ich habe mich auf drei Runden vorbereitet, werde aber alles geben, damit es nicht so lange dauern wird.“

Sass weiß auch schon genau, wie er das anstellen wird.

„Triangle Choke“, sagt er erneut mit einem Lachen. „Ich will mal wieder mit einem Triangle Choke gewinnen.“