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Am 24. September tritt der Halbschwergewichtsweltmeister Jon Jones bei UFC 135 zu seiner ersten Titelverteidigung an. Gegen Quinton „Rampage“ Jackson will er die Magie seines Titelgewinns wiederholen.
Am 19. März schloss Jon Jones seinen beispiellosen Aufstieg in der UFC ab, als er Mauricio „Shogun“ Rua bei UFC 128 entthronte und mit 23 Jahren der jüngste Weltmeister aller Zeiten wurde. Jones dominierte den Brasilianer drei Runden lang, ehe er ihn mit einem Körperhaken und einem Kniestoß endgültig in die Knie zwang.
„Es war ein glorreicher Moment für mich“, blickt Jones zurück. „Ich fühlte mich, als hätte ich den spielentscheidenden Touchdown beim Super Bowl gemacht. Endlich konnte ich mich zurücklehnen und den Sieg genießen. Ich habe mir in der Vorbereitung auf diesen Kampf so oft vorgestellt, wie ich gewinnen würde, aber nicht, wie es ist, wenn einem dann endlich der Gürtel um die Hüfte geschnallt wird. Es war der beste Moment meines Lebens. So etwas hatte ich noch nie gefühlt – jetzt will ich es immer wieder fühlen.“
Bei UFC 135 in Denver, Colorado muss Jones am 24. September seinen Halbschwergewichtstitel erstmals verteidigen. Sein Herausforderer ist der ehemalige Weltmeister Quinton „Rampage“ Jackson. Der ließ seiner Redefreude im Vorfeld ihres Kampfes wie gewohnt freien Lauf. Er kritisierte die Nehmerqualitäten und die Schlagkraft von Jones und bezichtigte ihn, einen Spion in sein Trainingslager eingeschleust zu haben.
„Wenn es ihn nachts besser schlafen lässt, kann er sagen, was er will“, meint Jones. „Ich werde ihn seine Worte spüren lassen. Solange ich kämpfe, wird Rampage nie wieder Weltmeister sein. Wir alle wissen, dass ich gegen einen Filmstar kämpfe. Und ich verliere garantiert nicht gegen einen Filmstar.“
Ein Filmstar mit einer ziemlich großen Schlagkraft, die ihm die Hälfte seiner 32 Siege bescherte. Jones ahnt daher bereits, wie die Strategie seines Herausforderers aussehen wird.
„Ich bin mir sicher, dass Rampage will, dass ich mit ihm in den offenen Schlagabtausch gehe“, sagt Jones. „Aber das werde ich nicht tun, ich werde technisch kämpfen. Er hat in den letzten Jahren nur noch geboxt, nichts anderes. Fürchte ich mich vor seiner Schlagkraft? Nein, mein Herr! Garantiert nicht. Allerdings ist jedem klar, dass seine Bodenkampffähigkeiten seine größte Schwäche sind.“
Jones hat nur ein Drittel der Erfahrung von Jackson, kompensiert das aber durch seine Vielseitigkeit. Er zeigt in jedem Kampf etwas Neues, seien es spektakuläre Würfe aus dem griechisch-römischen Ringen, eingedrehte Ellenbogenstöße aus dem Muay Thai oder dynamische Positionswechsel aus dem Jiu-Jitsu. Das macht ihn zu einem völlig unberechenbaren Kämpfer. Nimmt man noch seine gigantische Reichweite und seine Athletik hinzu, erhält man einen Kämpfer, der zu Recht als eines der größten Talente aller Zeiten bezeichnet wird. Ein 24 Jahre junges Talent mit der geistigen Reife eines Veteranen.
„Ich kann nicht kontrollieren, ob ich gewinne oder verliere“, sagt Jones. „Das einzige, was ich kontrollieren kann, ist der Prozess. In der Vorbereitung habe ich die Schwächen, die in mir steckten, besiegt. Rampage wird also einem motivierten, entschlossenen Jon Jones gegenüberstehen. Ich werde ihn so lange verprügeln, bis er sich dazu entschließt, aufzugeben.“