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Ein deutscher Kämpfer tritt in der UFC um die Weltmeisterschaft an? Was vor kurzem noch fast undenkbar war, könnte schon bald Wirklichkeit werden. Gewinnt Dennis Siver am 27. Februar bei UFC 127 gegen George Sotiropoulos, rückt der Titelkampf in greifbare Nähe.
Zwischen dem Dennis Siver, der von April 2007 bis Juli 2008 als erster Deutscher im weltberühmten Octagon kämpfte, und dem Dennis Siver, der seit Januar 2009 in der Leichtgewichtsklasse der UFC aufräumt, liegen Welten.
Am deutlichsten zeigte sich das am 13. November 2010. An diesem Tag fand in Oberhausen UFC 122 statt, die zweite Veranstaltung der UFC in Deutschland. Gegen den Engländer Andre Winner bewies der 32 Jahre alte Mannheimer, wie sehr er sich seit seinem UFC-Debüt weiterentwickelt hat und wie vielseitig er mittlerweile ist.
Nachdem Siver die Anfangsphase im Stand bestimmte, konterte er einen Gegenangriff Winners mit einem gewaltigen linken Haken aus. Als der „Ultimate Fighter 9“-Finalist zu Boden ging, versuchte Siver, den Kampf mit Ground and Pound zu beenden. Winner erwies sich als sehr widerstandsfähig, also änderte Siver seine Vorgehensweise und nahm die Back Mount ein. Sekunden später zwang der BJJ-Lilagurt seinen Gegner mit einem Rear Naked Choke zur Aufgabe. Die Fans waren aus dem Häuschen.
„Das war ein super Gefühl“, blickt Siver zurück. „In Oberhausen merkte man, dass schon mehr Leute die UFC kannten und auch mich kannten. Ich hatte bestimmt die halbe Halle hinter mir. Andre Winner ist ja auch ein größerer Name als es Dale Hartt war. Deswegen war der Sieg gegen Andre Winner schön und wichtig – nicht zuletzt dank des Bonus für die beste Submission.“
Am 27. Februar werden andere Verhältnisse herrschen. In Sydney trifft Siver auf den australischen Publikumsliebling George Sotiropoulos – sein vierter Auftritt im Hauptprogramm. Der Deutsche fühlt sich durch den Heimvorteil seines Gegners nicht unter Druck gesetzt.
„Ich habe ja schon in Manchester gegen Paul Kelly gekämpft und weiß daher, wie es ist, wenn man die ganze Halle gegen sich hat“, erklärt Siver. „Es macht mir nichts aus. Im Gegenteil: Es motiviert mich sogar noch.“
Zwar hat sich Siver in den letzten Jahren in allen Bereichen enorm weiterentwickelt, seine Stärke bleibt aber der Standkampf. Kaum ein Leichtgewicht in der UFC ist dort so schnell, so präzise und so vielseitig. Siver kann aus allen Winkeln attackieren und er hat große Schlagkraft in seinen Fäusten. Außerdem befinden sich spektakuläre Tritte in seinem Arsenal, wie der mittlerweile berühmt-berüchtigte Spinning-Back-Kick. Doch was Siver im Standkampf ist, ist der BJJ-Schwarzgurt Sotiropoulos im Bodenkampf: einer der Besten seiner Gewichtsklasse.
„Für diesen Kampf habe ich sehr viel Ringen und Jiu-Jitsu trainiert, da ich denke, dass George versuchen wird, mich zu Boden zu bringen“, erzählt Siver, dessen letzte drei Gegner ihre Stärken im Stand hatten. „Auf dem Boden können nur wenige Kämpfer mit ihm mithalten. Aber meine Fähigkeiten im Jiu-Jitsu werden allgemein unterschätzt – vielleicht gelingt es mir ja, ihn auf der Matte zu überraschen. Auf den Beinen ist George gut, aber ich sehe dort den Vorteil insgesamt bei mir, weil ich aus dem Kickboxen komme und das schon seit vielen Jahren mache.“
In seiner offiziellen Kampfbilanz hat Sotiropoulos noch keine vorzeitige Niederlage stehen, doch während seiner Zeit bei The Ultimate Fighter 6 wurde er von dem Ringer Tommy Speer ausgeknockt. Gelingt es Siver, dieses Kunststück zu wiederholen, ist sein Ziel, um die Weltmeisterschaft der UFC anzutreten, nicht mehr weit entfernt. Denn Sotiropoulos hat alle seine sieben Kämpfe im Octagon gewonnen und steht deswegen bereits mit einem Bein in einem Titelkampf.
„Ein Sieg gegen George würde mich einem Titelkampf ein ganzes Stück näher bringen“, sagt Siver. „George ist nämlich einer der Kämpfer, der einem Titelkampf am nächsten steht, und mit einem Sieg über ihn könnte ich seine Position einnehmen. Um den Titel zu kämpfen, ist der Traum eines jeden Kämpfers. Ich bin da keine Ausnahme. Dieser Kampf ist somit der wichtigste Kampf meiner Karriere. Das bedeutet natürlich einen gewissen Druck und auch eine gewisse Verantwortung, aber es spornt mich nur noch mehr an.“
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