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Das Hochhaus gegen den Bunker

Stefan Struve und Pat Barry sind das größte und das kleinste Schwergewicht in der UFC. Am 1. Oktober stehen sie sich bei UFC Live 6 im Duell der Unterschiede gegenüber.

Ungewöhnliche Gegner erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. In der Vorbereitung auf seinen Kampf bei UFC Live 6 gegen den 2,11 Meter großen Holländer Stefan Struve griff der 1,80 Meter „kleine“ Pat Barry zu neuen Mitteln.

„Mein Trainer Marty Morgan stand mit seinen Pratzen auf einem Stuhl, damit ich mich daran gewöhnen konnte, so hoch zu schlagen und zu treten“, erzählt Barry lachend.

Der schlaksige Struve, genannt „Skyscraper“, erkämpfte 14 seiner 21 Siege durch Aufgabe, doch das liegt daran, dass ihn die meisten seiner Gegner zu Boden brachten, weil sie nicht mit ihm im Stand kämpfen wollten – der 23 Jahre alte Mann aus Beverwijk ist eben ein Kickboxer der gefürchteten holländischen Schule. Doch das ist Barry auch. Während der Zeit, in denen er an Turnieren von K-1 teilnahm, trainierte das 32 Jahre alte Kraftpaket regelmäßig in unserem Nachbarland.

„Pat ist ein großartiger Standkämpfer, einer der besten in der Schwergewichtsklasse“, lobt Struve seinen Gegner. „Ausnahmslos alle unsere Kämpfe sind ziemlich unterhaltsam. Ich freue mich daher auf den 1. Oktober und auf einen weiteren spannenden Kampf. Ich habe vor, meinen Reichweitenvorteil auszunutzen und ihn Stück für Stück auseinanderzunehmen.“

Struve hat gegenüber Barry einen Reichweitenvorteil von 22 Zentimetern, doch in seinen letzten Kämpfen hat er ihn nicht geschickt eingesetzt. Zu gerne geht er mit seinen Gegnern in den offenen Schlagabtausch und schwingt wild mit den Fäusten, anstatt aus der Distanz zu attackieren.

„Ich glaube nicht, dass die Reichweite eine große Rolle in diesem Kampf spielen wird“, sagt Barry. „Jeder, mit dem Stefan kämpft und trainiert, ist kleiner als er, und jeder, mit dem ich Sparring mache, ist größer als ich. Wie oft kämpft Stefan gegen einen größeren Gegner? Ich kenne kein Schwergewicht, das kleiner ist als ich. Ich bin es gewohnt, gegen größere Kämpfer zu kämpfen, und Stefan ist es gewohnt, gegen kleinere Kämpfer zu kämpfen.“

In seinem letzten Kampf im Mai wurde Struve von Travis Browne in der ersten Runde KO geschlagen. Dasselbe Schicksal widerfuhr Barry im Juni gegen Cheick Kongo, nachdem er den Franzosen bereits am Rande einer Niederlage hatte. Nachdem er die UFC ungeschlagen betrat, war das nun schon sein dritter Misserfolg im Octagon.

„Ich habe die Tatsache akzeptiert, dass man manchmal verlieren wird“, erzählt Barry. „Man kann nicht immer gewinnen, irgendwann wird man auch mal hinfallen. Nur so kann man wachsen und besser werden. Wenn ich einen Kampf verliere, ärgert mich das, und ich will nicht, dass es sich wiederholt. Aber solange ich weiß, dass ich alles gegeben und alles versucht habe, ist es in Ordnung. Wenn man einen Kampf verloren hat, hat man eben verloren. Man kann daraus lernen und sich verbessern oder man kann in seinem Stuhl sitzen bleiben und vor sich hin vegetieren. Es gibt Siege und es gibt Lernerfahrungen. Entweder wir siegen oder wir lernen.“

Barry befindet sich also schon vor UFC Live 6 in einer Win-win-Situation.