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Carlos Eduardo Rocha macht Schluss mit lustig

Nach fünfzehnmonatiger Verletzungspause kehrt der Brasilianer Carlos Eduardo Rocha – im Herzen ein Deutscher – ins Octagon zurück. Am 8. Mai kämpft er bei UFC on FX 3 gegen Mike Pierce.

Carlos Eduardo Rocha ist ein fröhlicher und ausgelassener Mensch, aber irgendwann hört auch bei ihm der Spaß auf. Als Mike Pierce über den Kurznachrichtendienst Twitter verkündete, er würde als nächstes gerne gegen ein brasilianisches Weltergewicht antreten, weil das ein „leichter Kampf“ wäre, verlangte Rocha sofort einen Kampf gegen den 31 Jahre alten US-Amerikaner.

„Es gibt keinen leichten MMA-Kampf, vor allem nicht gegen einen Brasilianer“, meint Rocha alias „Ta Danado“. „Nicht zu fassen, dass er so etwas gesagt hat, aber wenn er das wirklich glaubt, wird er sein blaues Wunder erleben.“

Pierce ist ein sehr zäher Ringer mit gutem Dirty Boxing, der in der UFC fünf von acht Kämpfen gewonnen hat. Seine drei knappen Punktniederlagen erlitt er gegen Josh Koscheck, Johny Hendricks und Jon Fitch – drei der besten Weltergewichte der Welt. In seiner gesamten Karriere wurde Pierce weder KO geschlagen noch zur Aufgabe gezwungen – doch das gilt auch für Rocha.

„Er ist gut, aber nicht so gut, dass ich Angst vor ihm haben müsste“, gibt sich Rocha zuversichtlich. „Er ist stark, aber ich werde ihn durch Aufgabe besiegen.“

Für Rocha wird es am 8. Juni der erste Kampf seit dem Februar 2011. Eine Arthrose in der linken Schulter und in beiden Ellenbogen machte ihm schwer zu schaffen. Nach UFC 126, wo er Jake Ellenberger knapp nach Punkten unterlag, ließ er sich in zwei Operationen von seinen Beschwerden befreien und benötigte anschließend einige Monate Physiotherapie, um wieder 100% trainieren zu können.

„Jetzt bin ich wieder sehr fit und sehr gesund“, freut sich der 30 Jahre alte BJJ-Schwarzgurt.

Schon im Jahr 2010 plagten ihn seine beiden Ellenbogen, seine Vorbereitungszeit auf den Ellenberger-Kampf verkürzten sie auf magere zehn Tage. Nichtsdestotrotz ließ Rocha Ellenberger in der ersten Runde auf der Matte wie einen Weißgurt aussehen, sodass der von da an sein Heil im Stand suchen musste. Nach drei Runden werteten dennoch zwei der drei Punktrichter den Kampf für Ellenberger, der noch heute davon spricht, dass Rocha der schwerste Gegner in seiner Karriere gewesen sei.

„Ich war von dem Kampf sehr enttäuscht“, sagt Rocha, dessen Kampfbilanz nun 9-1 beträgt. „Aber alle haben gesehen, dass ich eigentlich gewonnen habe, und nur das ist wichtig. Sogar Dana White hat gesagt, dass ich gewonnen habe.“

Für sein Comeback wechselte Rocha die Kulissen. Von seiner deutschen Heimat, dem kühlen Hamburg, zog er nach Kalifornien ins sonnige Los Angeles, wo er sich der berühmten brasilianischen Kaderschmiede Black House anschloss.

„Ich hatte dort die beste Vorbereitung in meinem Leben“, erzählt Rocha. „Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich eine richtige Vorbereitung. Meine Sparringspartner waren unter anderem Fabricio Werdum, Lyoto Machida, Eduardo Pamplona und Leandro Silva.“

Nicht zu vergessen Diego Nunes, Rafael dos Anjos, Roger Gracie und der amtierende Mittelgewichtsweltmeister Anderson Silva. Die brasilianische Thaiboxlegende Rafael Cordeiro arbeitete an Rochas Fähigkeiten im Muay Thai, sodass er seine Gegner zukünftig auch im Stand das Fürchten lehren wird.

Und auch die Pfunde purzelten in Los Angeles – nach seinen Operationen wog Rocha weit über 90 Kilogramm, wird jetzt aber locker das Gewichtslimit von 77 Kilogramm einhalten können. „Bei dem harten Training bei Black House war das ja auch nicht schwer“, meint Rocha.

Auch wenn Rocha tausende von Kilometern weit weg trainierte und am Freitag tausende von Kilometern weit weg kämpfen wird, so hat er seine deutsche Heimat, in der er seine ersten neun MMA-Kämpfe bestritten hat, noch lange nicht vergessen.

„Ich liebe Deutschland und ich werde wieder die Fahne für Deutschland hochhalten“, sagt Rocha. „Ich danke allen meinen Freunden und Fans in Deutschland.“