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Der beste Kämpfer aller Zeiten zu werden – an diesem Ziel arbeitet Benson Henderson am 11. August bei UFC 150 weiter.
Benson Henderson gewann am 26. Februar bei UFC 144 in Japan die Weltmeisterschaft im Leichtgewicht. Die meisten Kämpfer hätten sich damit ihren Traum schon erfüllt. Aber Henderson ist nicht wie die meisten Kämpfer.
„Ich bin noch lange nicht am meinem Ziel angekommen“, sagt der 28 Jahre alte US-Amerikaner. „Der Titelgewinn ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber ich habe mir vorgenommen, der beste Kämpfer der Welt zu werden. Nein, der beste Kämpfer aller Zeiten. Ich will die Rekorde von Anderson Silva brechen. Dafür sind noch viele Schritte und viel harte Arbeit nötig – Gott sei Dank fürchte ich mich nicht vor harter Arbeit.“
Henderson verbringt täglich bis zu sieben Stunden im Gym, um sein Ziel zu erreichen.
„Es ist kein Geheimnis, wie man ein guter Kämpfer wird“, sagt Henderson, ein erfolgreicher Collegeringer, BJJ-Braungurt und Taekwondo-Schwarzgurt. „Man muss die Grundlagen perfekt beherrschen, hin und wieder neue Tricks lernen, aber insbesondere auf die Details achten, um sich ständig zu verbessern. Ich arbeite immer und immer wieder an den Grundlagen. Jeden Tag will ich 1% besser sein als am Tag zuvor. Nur 1%, das reicht schon aus.“
Den „kleinen Schritt“ namens Titelgewinn feierte Henderson bei UFC 144 mit einem einstimmigen Punktsieg über Frankie Edgar, der zuvor siebenmal in Folge ungeschlagen war. Die große Mehrheit der Fans und Experten stimmte dem deutlichen Urteil der Punktrichter zu, und auch Henderson hat keinen Zweifel, wer den Kampf gewonnen hat. Dennoch gewährte er Edgar den Wunsch vom direkten Rückkampf.
„Indem Frankie seinen Gürtel mehrere Male verteidigte, hat er bewiesen, was für ein großartiger Champion er ist“, meint Henderson. „Viele Kämpfer gewinnen die Weltmeisterschaft, aber verteidigen sie nicht. Dazu will ich nicht gehören. Frankie hat den Rückkampf verdient, auch wenn ich der Meinung bin, den Kampf klar gewonnen zu haben. Wenn ich meinen Job besser erledigt und ihn vorzeitig besiegt hätte, wäre die Situation anders. Deswegen will ich alle meine Kämpfe vorzeitig gewinnen. Es soll danach keine Diskussion geben, wer der Bessere ist. Wenn ich der erste Kämpfer sein kann, der Frankie vorzeitig besiegt, werde ich mir das nicht entgehen lassen.“
Henderson will das erreichen, was noch kein anderes Leichtgewicht erreicht hat. Der frühere Champion von World Extreme Cagefighting, der in der UFC in vier Kämpfen ungeschlagen ist, könnte am 11. August nicht nur den ersten vorzeitigen Sieg über Edgar erkämpfen, sondern auch den ersten Sieg in einem Rückkampf gegen Edgar. Wenn er ein zweites oder drittes Mal gegen jemanden antreten musste, hat Edgar noch nie verloren.
„Frankie ist ein zäher Hund und in Rückkämpfen immer viel besser“, sagt Henderson. „Er und sein Team haben für Rückkämpfe immer großartige Strategien auf Lager. Ich erwarte einen hungrigen, schnellen und taktisch klug eingestellten Frankie.“
Mit seinem Titelgewinn wurde Henderson vom Jäger zum Gejagten. Die Leichtgewichtsklasse der UFC ist ihm auf den Fersen, hinter Edgar lauern auch gleich Nate Diaz und Anthony Pettis. Für seine Motivation spielt das jedoch keine Rolle.
„Ich will jeden Kampf um jeden Preis gewinnen“, sagt Henderson. „Die Menschen verstehen manchmal nicht so ganz, wie groß der Siegeswillen von uns Kämpfern ist. Mir ist egal, was auf dem Spiel steht – mein Gürtel, meine Karriere oder überhaupt nichts – ich will einfach nur gewinnen.“